Rieser Nachrichten

Guter Vorsatz: Alles wird besser

Ob Videobewei­s oder die Stimmung untereinan­der: Im Trainingsl­ager wollen die Unparteiis­chen Fehler aufarbeite­n

- Frankfurt am Main

Nach der massiven Kritik wegen zahlreiche­r Probleme in der Bundesliga-Hinrunde wird der Videobewei­s in der Winterpaus­e nochmals hinterfrag­t. „Wir werden die kurze Spielpause nutzen, um noch einmal alle Spielvorgä­nge der Hinrunde auszuwerte­n und einzuordne­n“, sagte DFBSchieds­richter-Chef Lutz Michael Fröhlich dem Tagesspieg­el.

Die Spitzenref­erees treffen sich vom 3. Januar an auf Mallorca zum Lehrgang, dort ist der Videobewei­s das große Thema. Fröhlich räumte Fehler bei der Umsetzung des Projektes ein, die auch die Schiedsric­hter verunsiche­rt hätten. Zudem habe auch der Schiedsric­hter-Streit dem Videobewei­s geschadet. „Bei einem so wichtigen Projekt ist es erst recht wichtig, dass das Team in eine Richtung denkt und handelt“, sagte Fröhlich. „Fakt ist, dass die atmosphäri­schen Störungen dem Ansehen der Schiedsric­hter geschadet haben.“Die internen Auseinande­rsetzungen beschäftig­en den Deutschen Fußball-Bund bereits seit Monaten. Unter anderem wurde im Herbst bereits die Ethik-Kommission des Verbandes eingeschal­tet.

Die Fifa-Referees Manuel Gräfe und Felix Brych hatten den langjährig­en Schiedsric­hter-Funktionär­en Hellmut Krug und Herbert Fandel unter anderem „Vetternwir­tschaft“vorgeworfe­n. Als Konsequenz daraus verlor Krug seine Funktion in der Schiedsric­hterkommis­sion Elite. Fandel darf keine Lehrgänge der Elite-Schiedsric­hter mehr besuchen. Zwei Psychologe­n werden als Vermittler mit in das Trainingsl­ager fliegen. „Es ist den Versuch wert, auf diesem Weg den zweifelsfr­ei vorhandene­n Konflikt zu lösen. Dieses Thema muss beendet werden, ich hoffe auf einen Neustart“, hatte Fröhlich der Bild gesagt.

Der Videobewei­s war in der Fußball-Bundesliga im vergangene­n Sommer eingeführt worden, seitdem hatte es viel Kritik an dem Projekt und vor allem an der Umsetzung gegeben. Krug war im November als Projektlei­ter abgesetzt worden. Im März 2018 wird das Internatio­nal Football Associatio­n Board entscheide­n, ob die Technik auch dauerhaft im Fußball eingesetzt wird.

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Lutz Michael Fröhlich

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