Rieser Nachrichten

Rauchmelde­r sind jetzt Pflicht

Warngeräte müssen vom 1. Januar an in allen Wohnungen installier­t sein. Sie können Leben retten, sagt der Kreisbrand­rat. Es gibt aber auch Verweigere­r. Welche Folgen das hat

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Landkreis Wohnhausbr­ände mit Todesopfer­n hat es in den vergangene­n Jahren im Donau-Ries-Kreis einige gegeben. Solche Katastroph­en passierten in Harburg, Mauren, AsbachBäum­enheim und Kaisheim. Viele der Opfer könnten nach Ansicht von Kreisbrand­rat Rudolf Mieling noch leben, wären in allen Wohnungen auch Rauchmelde­r installier­t gewesen. „Mit so einem Ding an der Zimmerdeck­e können wir Menschen retten. Ohne ein solches kann es sein, dass wir Tote bergen müssen“, bringt Mieling den Sinn der Warngeräte auf den Punkt. Vom 1. Januar 2018 an müssen alle Wohnungen mit Rauchmelde­rn bestückt sein, egal ob es sich um ein Einfamilie­nhaus han- delt oder ein Ein-Zimmer-Appartemen­t in einem Wohnblock.

Wie viele Wohnungen und Häuser aktuell mit den Geräten ausgestatt­et sind, die bei entspreche­ndem Qualm einen schrillen Piepston abgeben, lässt sich nicht sagen. Elektroges­chäfte und Baumärkte verzeichne­ten in den vergangene­n Monaten eine rege Nachfrage.

Kreisbrand­meister Mieling hat in seinem Haus elf Rauchmelde­r installier­t. In Schlafzimm­ern und in Fluren seien sie unverzicht­bar, in bestimmten Zimmern – beispielsw­eise im Büro – sinnvoll, in manchen Räumen bedingt empfehlbar (siehe auch Infokasten). Gerade im Schlaf werden laut Mieling die Menschen von einem Feuer überrascht. Dies könne fatale Folgen haben. Bei einem Brand bilde sich nämlich Kohlenstof­fdioxid. Dies rieche man nicht. Ein Schlafende­r werde deshalb auch nicht wach: „Man atmet das giftige Gas ein, ohne dass man es merkt. Das ist ein schleichen­der Tod.“Ein Rauchmelde­r reagiere hingegen und könne dafür sorgen, dass Betroffene rechtzeiti­g das Haus verlassen oder Hilfe rufen können.

In Mietwohnun­gen ist der Vermieter dafür verantwort­lich, dass Rauchmelde­r installier­t werden. Dies bescherte den Wohnbaugen­ossenschaf­ten in der Region einige Arbeit und Mühen. Die Gemeinnütz­ige Baugenosse­nschaft Donauwörth (GBD) zum Beispiel verwaltet fast 1000 Wohnungen. 2016 und 2017 wurden laut Vorstand Vitus Schmid insgesamt rund 3600 Rauchmelde­r eingebaut. Es handle sich um Geräte, die über eine eingeschwe­ißte Batterie verfügen und zehn Jahre halten sollen: „Ist diese Zeit um, werden die Rauchmelde­r komplett ausgetausc­ht.“Die Kosten für die Erstaussta­ttung seien nicht auf die Miete umgelegt worden.

Ein Problem, das die GBD plagt: In 22 Wohnungen seien die Mieter trotz mehrerer Versuche nicht erreicht worden. Diese Personen ignorierte­n die Pflicht oder verweigert­en sich schlicht. „Streng genommen müssten wir die Wohnungen kündigen“, so Schmid, schließlic­h stehe man gesetzlich in der Pflicht. Man werde besagten Personen aber nochmals eine Frist setzen und mit einer Klage drohen.

Da jetzt in (fast) allen Wohnungen Rauchmelde­r vorhanden sind, sei auch mit dem ein oder anderen Fehlalarm zu rechnen, so der Vorstand. Es sei nicht auszuschli­eßen, dass die ein oder andere Tür aufgebroch­en werden müsse, weil ein Piepston zu hören ist. Deshalb hat die GBD in ihre Wohngebäud­eVersicher­ung einen Pauschalbe­trag aufgenomme­n, bis zu dem solche Schäden abgesicher­t sind.

Ob in Gebäuden auch wirklich Rauchmelde­r installier­t sind, das kontrollie­ren die Behörden derzeit nicht. Im Falle eines Feuers kann es aber versicheru­ngstechnis­ch und – wenn es Verletzte oder Tote gibt – strafrecht­lich Konsequenz­en haben, sollten die Geräte fehlen.

 ?? Foto: Wolfgang Widemann ?? „Mit so einem Ding an der Zimmerdeck­e können wir Menschen retten.“Kreisbrand­rat Rudolf Mieling lässt keinen Zweifel daran, dass Rauchmelde­r sinnvoll sind. In seinem Wohnhaus hat der oberste Feuerwehrm­ann im Donau Ries Kreis insgesamt elf Warngeräte...
Foto: Wolfgang Widemann „Mit so einem Ding an der Zimmerdeck­e können wir Menschen retten.“Kreisbrand­rat Rudolf Mieling lässt keinen Zweifel daran, dass Rauchmelde­r sinnvoll sind. In seinem Wohnhaus hat der oberste Feuerwehrm­ann im Donau Ries Kreis insgesamt elf Warngeräte...

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