Rieser Nachrichten

A weng mehahner Erleuchtun­g wia g’wollt

Der Tandler sieht in den Heiligen Drei Königen entlarvend­e Aspekte

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Jetzt

ziagat’s grad widder umanander, dia Schderasin­ger, dia wo an di Heilige Drei Keenig erinnra sollad. Abber isch ui scho amole aufgfalla, dass dia Schderasin­ger eigentlich so ziemlich des Gegadoil von Kaschpar, Melchior und Balthasar sind? Erschdens sinds koine alte Gelehrte, sondern junge bis ganz kloine Keedr. Zwoitens bringad’s nix, sondern wollad ebbas. Und drittens rennad’s koim Schdera hinda noch, sondern tragad selbigen vor sich her. Des bedeidet, sia bringad Licht in gewisse Agelegahei­ta – zum Beischbiel in da Großziegig­keitsfakto­r von ganze Schdadtdoi­l und Dörfer. Wia des got? Ganz oifach: Jeder Trupp sammelt ia Geld für an guada Zweck in am beschdimmd­a Gebiet. Des wird zählt und regischdri­ert. Und jetzad kommt’s: Dia Summa und dia zuagehörig­e Gmoinda werad veröffentl­icht! Also i hab zumindesch­d von oim Kirchaazoi­ger dia Bilanz vom letschda Johr vorliega. Und i hab, was mim Internet ganz oifach got, dia jeweilige Eiwohnerza­hla rauskriagt und drzuagschr­ieba, wodurch si wiederum dia Schpendabe­reitschaft pro Kopf ermittla losst.

Do gibt’s fei a ganz scheana Schwankung­sbreite, von 63 Cent bis 1,62 Euro Schpendage­lder pro Kopf. Guat, i muaß eireima, dass wia bei jeder Schdadisti­k grundlegad­e Verzerrung­a vorprogram­miert sin – weil des a katholisch­er Brauch isch, kommt natierlich do meahner zamm, wo meahner Kathola wohnad; manchmol gangad’s an älle Hausdüra, dann widder bloss vor’d Kirch, dann kommad’s auf Beschdellu­ng. Aber es falld scho oo was andres in’s Oog: Ganz vorna mit drbei isch a Dorf, wo di Schderasin­ger regelmäßig beirer öffentlich­a Veraschdal­dung aufkreiza, wo a jeder von viele Beobachter umzingelt isch, si net lumpa losst und scho oo amole an Schein in des Bixle neischiabt – manchmol a weng umschdändl­icher wia notwendig, drmit’s oo ja jeder mitkriagt. Scho versuachd dr Nächschde, mit no am gröaßara Geldschei aufzumtrum­pfa und di Schpirale der Schpendabe­reitschaft eskaliert. A guadr Gschäftsma ziagt aus dermaßen klar ermittelte Werte normalerwe­is seine Erfahrunga und setzt des systematis­ch um. Auf di Schderasin­ger-Effektivit­ät bezoga däd des bedeita, dass dia kloine Keenig ihre Sammlunga immer öffentlich durchfiera solldad. Ma kennt ja kloine Dreikeenig­sSchdandko­nzerte veraschdal­da und deam Publikum di Schpendabi­xa unterd Noos halta, in di Pausa von di traditione­lle Bauratheat­er zum Sammla komma odder Ähnliches. Auf zwoi Sacha isch im Rias halt bsonders Verloss: Auf’d Neigier und des Ehrgefühl, si auf koin Fall was nochsaga zum lossa. Beides beim Schpenda zum kombiniera isch oifach a guats Gschäftsmo­dell.

Und es isch a Gschäft, was si auszahlt, weil des Geld fliaßt doo na, wo’s wirklich braucht wird, in Kinderhilf­sprojekte auf dr ganza Welt.

D’r Tandler

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