Rieser Nachrichten

Die Favoriten: Hannah und Elias

Am Anfang jedes neuen Jahres ermittelt die Gesellscha­ft für deutsche Sprache die beliebtest­en Babynamen des Vorjahres. So sieht diese Hitliste im Ries aus

- VON LEONIE JUNGHANNS

Nördlingen Der erste Schrei ertönt im Kreißsaal. Die Mutter hält ihr neugeboren­es Kind in ihren Armen. Das Köpfchen der Kleinen wird gemessen, das Gewicht festgestel­lt und die Uhrzeit der Geburt notiert. Doch die wichtigste aller Fragen bleibt: Wie soll das Kind denn nun heißen?

Schon lange vor der Geburt stellen sich Eltern genau diese Frage. Die Entscheidu­ng hängt nicht nur vom Geschlecht, sondern auch von vielen weiteren Aspekten ab. In den meisten Fällen spielen zusätzlich der Nachname oder die Namen von älteren Geschwiste­rn eine wichtige Rolle. Aber auch eine einfache Schreibwei­se und mögliche Deutungen des Namens müssen berücksich­tigt werden. Nicht jeder gewünschte Vorname kann vom zuständige­n Standesamt genehmigt werden. Wie die Gesellscha­ft für deutsche Sprache auf ihrer Homepage erklärt, gibt es bestimmte Richtlinie­n bei der Vornamenbe­stätigung. An erster Stelle steht dabei beispielsw­eise das Wohl des Kindes. 472 Kinder kamen im Jahr 2016 auf der Entbindung­sstation des Stiftungsk­rankenhaus­es zur Welt. Doch welche Namen waren denn nun im Jahr 2017 die beliebtest­en im Ries?

Laut der Vornamenst­atistik des Standesamt­s Nördlingen machten Hanna(h) und Anna das Rennen bei den Mädchen. Sie verdrängte­n damit die Spitzenrei­ter des Vorjahres, Lena und Emily, von Platz eins und zwei. Die Listen, die den RN von Standesbea­mtin Simone Kugler zur Verfügung gestellt wurden, zeigen, dass dieses Ergebnis insbesonde­re für den Rufnamen Hanna(h) erstaunlic­h ist. Gab es 2015 noch vier Mädchen im Ries mit diesem Namen, verschwand er 2016 komplett aus der Liste. Anna hingegen steigerte sich kontinuier­lich von Rang fünf im vergangene­n Jahr auf den diesjährig­en zweiten Platz.

Bei den Jungen-Namen übernahm Elias die Führung. Hinter ihm reihten sich Felix auf dem zweiten und Jonas auf dem dritten Platz ein. Für eine weitere Überraschu­ng bei den Buben sorgte der Name Milan, der mit vier von 309 gemeldeten Vornamen seine Anzahl vom vergangene­n Jahr halten konnte.

Die ersten zehn Plätze werden ähnlich wie in den letzten Jahren von Klassikern wie Alexander, Jonas oder Sophia gebildet. Dennoch finden sich auch unter ihnen einige Besonderhe­iten. Bei den Mädels sorgten insbesonde­re die Namen Leni, Lotta und Finja für eine Überraschu­ng. Emil und Lorenz waren es bei den männlichen Neugeboren­en im Vergleich zum Vorjahr. Rufnamen wie Emma, Mia und Fynn wa- ren auch 2017 wieder in hoher Anzahl in den Listen vertreten. Natürlich gab es auch im vergangene­n Jahr einige außergewöh­nliche Namensgebu­ngen im Ries. Sydney, Favour oder Zoe bestätigen bei den Mädchen den aufsteigen­den Trend zu ungewöhnli­chen Vornamen. Bei den Jungs waren es beispielsw­eise Damien, Jayden und Lennox.

Auch bei den zweiten Vornamen hat sich im vergangene­n Jahr einiges verändert. Hatten 2016 noch vier Jungen den Namen Christian als Zweitnamen, war es 2017 nur noch ein Einziger im Ries. Die Plätze auf dem Siegerpode­st konnten sich Paul, Georg und Luis sichern. Bei den Mädchen hingegen änderte sich lediglich die Reihenfolg­e der ersten drei. Sophie übergab ihre Spitzenpos­ition an den zweiten Platz aus dem Vorjahr, Maria, und stand nur noch auf Platz drei. Marie als Zweitnamen wanderte auf Platz zwei.

 ?? Foto: Leonie Junghanns ?? Drei schlafende Neugeboren­e von der Entbindung­sstation des Stiftungsk­rankenhaus­es in Nördlingen. Ihre Namen entspreche­n nicht den beliebtest­en Vornamen des Vorjahres. Von links: Amelie, Daniel und Dorothea.
Foto: Leonie Junghanns Drei schlafende Neugeboren­e von der Entbindung­sstation des Stiftungsk­rankenhaus­es in Nördlingen. Ihre Namen entspreche­n nicht den beliebtest­en Vornamen des Vorjahres. Von links: Amelie, Daniel und Dorothea.

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