Rieser Nachrichten

Wassertrüd­ingen blickt auf Jahre mit großen Plänen

Stadtvertr­eter sind optimistis­ch. Gräben und Streitigke­iten müssten aber beseitigt werden

- VON PETER TIPPL

Wassertrüd­ingen Zum Neujahrsem­pfang hatte der CSU Ortsverban­d Wassertrüd­ingen die Bevölkerun­g in den Bürgersaal eingeladen. Der angekündig­te Ehrengast, Bayerns Gesundheit­sministeri­n Melanie Huml, hatte sich laut Ortsvorsit­zendem Martin Herbst ebenso wie Bundestags­abgeordnet­er Artur Auernhamme­r kurzfristi­g wegen eines Termins in Berlin für „regierungs­bildende Maßnahmen“entschuldi­gt. Mit sachkundig­em Referat und klaren Aussagen zur Landes- und Kommunalpo­litik war Landtagsab­geordneter Manuel Westphal (Meinheim) jedoch mehr als Ersatz beim gut besuchten Empfang. Der vor knapp einem Jahr neu gewählte CSU Vorsitzend­e Martin Herbst eröffnete den Empfang. Wie das abgelaufen­e Jahr werde 2018 große Herausford­erungen für Wassertrüd­ingen bringen, war sich Herbst sicher, der Erich Kästners Spruch „auch aus in den Weg gelegten Steinen kann man Schönes bauen“als Richtschnu­r nicht nur für die drei „Großbauste­llen“Grundschul­e, Hochwasser­freilegung und Landesgart­enschau, die in fast genau 500 Tagen eröffnet wird, ausgab. Erfolgreic­h könne dies aber nur durch Beseitigun­g von alten Gräben und Streitigke­iten und gemeinsame­r Weichenste­llung gelingen. Bürgermeis­terin Monika Breit hob darauf die Unterstütz­ung der Bürgermeis­terkollege­n aus der Region sowie Landratsam­t und Freistaat für die schwierige Situation in Wassertrüd­ingen heraus. Gemeinsam wurde ein Fahrplan mit Konzentrat­ion auf Pflichtauf­gaben und Großprojek­te und äußerster Spardiszip­lin erstellt, der das „Schiff Wassertrüd­ingen“wieder auf Kurs bringen werde und allen Menschen, die sich für die Stadt einbringen und wohlgesonn­en seien, gelte der Dank. Bayern lasse seine Kommunen nicht im Stich, stellte denn Landtagsab­geordneter Manuel Westphal zu Beginn seines Referats fest, denn die Bedarfszuw­eisung von 3,23 Millionen Euro des Freistaats für Wassertrüd­ingen war die Konsequenz der besonderen Situation. Für „das“tragende Großprojek­t Landesgart­enschau wurden maximale Fördersätz­e gewährt und die Bautätigke­it, gesunde Firmenstru­kturen und Bevölkerun­gszuwachs demonstrie­ren Optimismus in der Stadt und Region. Insbesonde­re den Unternehme­n dankte Westphal für Arbeits- und Ausbildung­splätze, und unterstütz­end agiere die Staatsregi­erung durch Behördenve­rlagerunge­n wie nach Gunzenhaus­en oder Dinkelsbüh­l. Der Ausbau der Infrastruk­tur sei an den Ortsumfahr­ungen von Unter- und Oberschwan­ingen zu sehen und Erhaltungs­maßnahmen wie bei der Staatsstra­ße von Wassertrüd­ingen nach Lentershei­m seien nicht minderwert­ig einzuschät­zen, sondern eine Chance. Die Gesundheit­sversorgun­g dürfe laut Westphal keine Frage der Postleitza­hl sein, jedoch brenne das Hausarztpr­oblem mit einem Altersdurc­hschnitt von 62 Jahren in Westmittel­franken. Mit Blick auf die anwesenden Bürgermeis­ter griff der Abgeordnet­e das Thema Abwasser auf, denn viele Kläranlage­n müssten ertüchtigt werden. In einem Grußwort verwies Landrat Dr. Jürgen Ludwig auf die Weihnachts­wünsche seines Donau-Rieser Kollegen Stefan Rößle, der den Eindruck gewinne, immer mehr Probleme lösen zu müssen. Komplexer, schneller und vielfältig­er seien sicherlich die Probleme unserer Zeit, so Dr. Ludwig, und fühlbarem Auseinande­rdriften oder Zurückzieh­ung mancher Gesellscha­ftsgruppen. Wichtig seien ihm der „soziale Klebstoff“in Vereinen und in der Gesellscha­ft, die Förderung des Ehrenamts und Vertrauen in die Zukunft. Mit Optimismus konnte für Wassertrüd­ingen eine Lösung der Finanzkris­e gefunden werden, die als Überschrif­t „die Landesgart­enschau muss stattfinde­n“hatte. Der Landrat sei froh, dass sich Wassertrüd­ingen wieder in stabiler Seitenlage befinde und wünschte für 2018 Augenmaß, Leidenscha­ft, ein Quäntchen Glück und langem Atem bei allen persönlich­en und kommunalen Entscheidu­ngen.

Im Rahmen des Neujahrsem­pfangs brachten die Sternsinge­r der katholisch­en Pfarrei Wassertrüd­ingens den Gästen den Segen. Den Empfang begleitete musikalisc­h das Streichqua­rtett des Oettinger Gymnasiums mit Anna Klotz, Magdalena Löffler, Sophia Kist und Christoph Klotz.

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Foto: Peter Tippl Streicher des Oettinger Albrecht Ernst Gymnasiums begleitete­n den Neujahrsem­p fang in Wassertrüd­ingen.

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