Das Ries braucht eine gute Anbindung
Na also, geht doch. Es hat zwar relativ lange gedauert und es bedurfte offenbar eines Anstoßes aus der Politik, bis die Experten im Staatlichen Bauamt Augsburg zu der Einsicht gelangt sind, dass Straßen auch ohne riesige und teure Brückenbauwerke oder Unterführungen an überregional bedeutsamen Verkehrsachsen gebaut werden können.
Dass die Behörde jetzt schneller, billiger und flächensparender den Ausbau der Bundesstraße 25 von Möttingen nach Nördlingen angehen will, ist zu begrüßen. Und wenn jetzt auch noch eine Alternative für die reichlich misslungene „Brezl-Lösung“zur Anbindung des Heuweges gefunden werden sollte – sei es aufgrund eines Gerichtsurteils oder durch einen neuen Vorstoß der Stadt Nördlingen und der Gemeinde Reimlingen – dürfte das Großprojekt auch bei der Bevölkerung auf mehr Akzeptanz stoßen. Kritische Stimmen wird es freilich weiterhin geben.
Bei aller mitunter berechtigter Kritik an manchen Infrastrukturvorhaben braucht eine Region wie das Ries – gegenüber dem südlichen Teil des Landkreises wirtschaftlich ohnehin ziemlich im Hintertreffen – gute überregionale Straßenanbindungen. Der Fall des mittelständischen Automobilzulieferers, der anscheinend nur deswegen nicht nach Nördlingen kam, weil ihm die Verkehrsanbindung der Stadt als nicht gut genug erschien, macht deutlich, in welchen Kategorien Wirtschaftsunternehmen denken. Jammerschade, dass durch solche Beispiele die stetigen Bemühungen Nördlingens um weitere Gewerbebetriebe mit neuen Arbeitsplätzen für die Bevölkerung nicht in dem Maße belohnt werden, wie sie es verdient hätten.
Beim dreispurigen Ausbau der B 25 steht deshalb auch nicht im Vordergrund, zwei oder drei Minuten schneller von Möttingen nach Nördlingen zu kommen. Vielmehr geht es um mehr Verkehrssicherheit durch „leichteres“Überholen, insbesondere vor dem Hintergrund der steigenden Zahl an Lastwagen auf dieser Strecke. Darüber hinaus gilt es, eine Verkehrsachse zwischen den Räumen Augsburg und Mittelfranken mit gut ausgebauten Straßen zu schaffen, ohne dabei zu sehr in die Natur einzugreifen.