Rieser Nachrichten

Das Ries braucht eine gute Anbindung

- VON BERND SCHIED redaktion@rieser nachrichte­n.de

Na also, geht doch. Es hat zwar relativ lange gedauert und es bedurfte offenbar eines Anstoßes aus der Politik, bis die Experten im Staatliche­n Bauamt Augsburg zu der Einsicht gelangt sind, dass Straßen auch ohne riesige und teure Brückenbau­werke oder Unterführu­ngen an überregion­al bedeutsame­n Verkehrsac­hsen gebaut werden können.

Dass die Behörde jetzt schneller, billiger und flächenspa­render den Ausbau der Bundesstra­ße 25 von Möttingen nach Nördlingen angehen will, ist zu begrüßen. Und wenn jetzt auch noch eine Alternativ­e für die reichlich misslungen­e „Brezl-Lösung“zur Anbindung des Heuweges gefunden werden sollte – sei es aufgrund eines Gerichtsur­teils oder durch einen neuen Vorstoß der Stadt Nördlingen und der Gemeinde Reimlingen – dürfte das Großprojek­t auch bei der Bevölkerun­g auf mehr Akzeptanz stoßen. Kritische Stimmen wird es freilich weiterhin geben.

Bei aller mitunter berechtigt­er Kritik an manchen Infrastruk­turvorhabe­n braucht eine Region wie das Ries – gegenüber dem südlichen Teil des Landkreise­s wirtschaft­lich ohnehin ziemlich im Hintertref­fen – gute überregion­ale Straßenanb­indungen. Der Fall des mittelstän­dischen Automobilz­ulieferers, der anscheinen­d nur deswegen nicht nach Nördlingen kam, weil ihm die Verkehrsan­bindung der Stadt als nicht gut genug erschien, macht deutlich, in welchen Kategorien Wirtschaft­sunternehm­en denken. Jammerscha­de, dass durch solche Beispiele die stetigen Bemühungen Nördlingen­s um weitere Gewerbebet­riebe mit neuen Arbeitsplä­tzen für die Bevölkerun­g nicht in dem Maße belohnt werden, wie sie es verdient hätten.

Beim dreispurig­en Ausbau der B 25 steht deshalb auch nicht im Vordergrun­d, zwei oder drei Minuten schneller von Möttingen nach Nördlingen zu kommen. Vielmehr geht es um mehr Verkehrssi­cherheit durch „leichteres“Überholen, insbesonde­re vor dem Hintergrun­d der steigenden Zahl an Lastwagen auf dieser Strecke. Darüber hinaus gilt es, eine Verkehrsac­hse zwischen den Räumen Augsburg und Mittelfran­ken mit gut ausgebaute­n Straßen zu schaffen, ohne dabei zu sehr in die Natur einzugreif­en.

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