Rechts-LinksGewissenskonflikt
Morgens ist die Welt noch in Ordnung. Raus aus der Kiste, ab unter die Dusche, und dann los zur Arbeit. Aber, Moment mal. So einfach ist es dann doch nicht. Zumindest nicht immer…
Böswillige Menschen stellen Socken her, die mit einem „R“und einem „L“gekennzeichnet sind. Dies, so möchte man gerne glauben, dient der leichteren Zuordnung des jeweils zu bedeckenden Fußes. Nimmt man jedoch die beiden Socken ganz genau unter die Lupe, so ist kein Unterschied zu erkennen. Oder doch: der eine hat eben ein „R“, der andere ein „L“.
Und wenn ich dann morgens meine Socken anziehen will, dann kriege ich – natürlich – die falsche Socke zu greifen. Will ich meinen rechten Fuß besocken, dann springt mich IMMER die „L“-Socke an – und umgekehrt. Ach was, denke ich, das macht doch keinen Unterschied – und ziehe die „L“-Socke über meinen „R“-Fuß und die „R“-Socke über meinen „L“-Fuß. Aber dann dauert es nicht lange und ich komme ins Grübeln, um mich dreht sich die Erde, mir wird schwindlig und ich breche in Schweiß aus. Mein Herz rast, mein Gewissen rebelliert, meine Gedanken drehen sich nur noch um “L“und „R“. Und dann – klar, setze ich mich wieder hin und ziehe die Socken so an, wie sich das gehört und wie es mir der Hersteller befohlen hat. „R“rechts, „L“links. Ahh, was für ein gutes Gefühl. Jetzt ist die Welt wieder in Ordnung.