Sechs Tote durch Sturm „Friederike“
Schwerster Orkan seit zehn Jahren. Alle Fernzüge stehen still
Augsburg Durch „Friederike“, den schwersten Orkan seit mehr als zehn Jahren, sind gestern bis zum Abend allein in Deutschland mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Auf einem Campingplatz am Niederrhein wurde ein 59-Jähriger von einem Baum erschlagen. In Thüringen wurde ein Feuerwehrmann ebenfalls von einem umstürzenden Baum getötet. Ein Feuerwehrler starb bei einem Sturmeinsatz im sauerländischen Sundern. In einer Sturmböe verlor im westfälischen Lippstadt ein 68-Jähriger bei einem Verkehrsunfall sein Leben. Bei einem Unfall inmitten der Sturmböen kam in Brandenburg ein Lkw-Fahrer ums Leben, bei Neubrandenburg starb eine Autofahrerin. Der Wintersturm hatte den Fernverkehr der Deutschen Bahn am Nachmittag komplett lahmgelegt. Züge durften aus Sicherheitsgründen nicht mehr losfahren. In zehn Fernbahnhöfen richtete der Konzern „Aufenthaltszüge“ein, in denen gestrandete Reisende zur Not auch übernachten konnten. Ab Freitagfrüh soll der Fernzugverkehr wieder anrollen. Im Flugverkehr kam es gestern ebenfalls zu Beeinträchtigungen und Ausfällen.
„Friederike“, der von Westen her über das Land fegte, ist laut Deutschem Wetterdienst der schwerste Sturm seit 2007. Auf dem Brocken im Harz wurden in der Spitze Orkanböen von 203 Stundenkilometern gemessen. Im Tiefland erreichte der Orkan Spitzen-Windgeschwindigkeiten von 134 km/h in Hessen. Die Feuerwehren fuhren hunderte Einsätze wegen umgestürzter Bäume, abgedeckter Dächer und herumfliegender Straßenschilder. In Ostdeutschland waren tausende Haushalte ohne Strom. Auch in den Nachbarländern gab es Tote. Zwei Männer kamen in den Niederlanden durch herabfallende Äste ums Leben. In Belgien starb eine Frau. Mehr zum Sturm lesen Sie auf