Platz für Bauherren
Die Gemeinde Alerheim kann im Baugebiet westlich der Schule noch sechs Grundstücke verkaufen. Der Gemeinderat legt den Preis pro Quadratmeter fest
Alerheim Der Haushalt 2018 mit Baugebietserweiterung sowie Ausbau von Gemeindeverwaltung, Feuerwehrhaus und Bauhof, zudem ein Masterplan für den Breitbandausbau: In ihrer jüngsten Sitzung stellten die Alerheimer Räte die Weichen für die künftige Entwicklung der Gemeinde. Nachdem Bürgermeister Christoph Schmid den vorberatenen Haushalt bereits in der vergangenen Gemeinderatssitzung vorgestellt hatte, ließ er nun auch den Jahresabschluss einfließen.
Noch ist die Höhe der Schlüsselzuweisungen für 2018 nicht bekannt. Nachdem allerdings das Basisjahr 2016 in Alerheim finanziell eher schwächer war und der Topf für den Finanzausgleich erhöht wurde, hofft Schmid nach 173000 bis 375 000 Euro in den vergangenen Jahren diesmal auf rund 400 000 Euro. Damit hätte man noch eine Deckungslücke von rund 75 000 Euro, die aber mit Einsparungen im Verwaltungshaushalt sowie dem Verkauf eines weiteren Bauplatzes zu schließen wäre. Nach dem Rekordhoch der Gewerbesteuer habe diese heuer mit 450 000 Euro etwas niedriger angesetzt. Ziel sei es, den Haushalt ohne Neuverschuldung nicht zu knapp zu kalkulieren. Nachdem im September die Zinsbindung für zwei größere Darlehen auslaufe, könnte man mit günstigeren Konditionen die Verschuldung zudem reduzieren. Nachdem der Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft den Haushalt in der kommenden Sitzung ausführlich vorstellen soll, könne man ihn bereits Ende Februar verabschieden, so Schmid.
Beim Baugebiet westlich der Schule seien noch sechs Grundstücke im Besitz der Gemeinde, so der Bürgermeister weiter. Auf diesen habe man gemeinschaftliche archäologische Untersuchungen durchführen lassen, wobei auf einem Platz immerhin 34 Stücke gefunden wurden. Anschließend habe die Gemeindeverwaltung die Bauplatzpreise neu kalkuliert, wobei sich die Räte auf 56 Euro pro Quadratmeter einigten. Damit haben die restlichen Bauherren einen lastenfreien Platz, so Schmid und auch für das neue Baugebiet gab es bereits zwei Anfragen.
Nachdem der Landkreis in seinem Investitionsprogramm 2019 die Erneuerung der Ortsdurchfahrt Wörnitzostheim in Aussicht stellte, befasste sich nun das Alerheimer Gremium mit der Großbaumaßnahme, da die Gemeinde Planungsschritte dafür vorantreiben wolle. Nach dem Beschluss der Kreisgremien könnte die Maßnahme dann ähnlich wie zuletzt im Ortsteil Bühl durchgeführt werden. Dabei würde der federführende Landkreis die Zuschuss-Antragstellung für die von der Gemeinde zu realisierenden Gehwege übernehmen. Parallel dazu könnte die Straßenbeleuchtung erneuert sowie Leerrohre für den Breitbandausbau verlegt werden, sagte Schmid.
Wichtigste Voraussetzung sei jedoch wie in Bühl zu klären, wie der Zustand der Abwasserkanäle des zu sanierenden Bereiches der Ortsdurchfahrt sei. Darum möchten die Räte das Nördlinger Büro Trautmann mit ersten Planungen beauftragen. Im Gegensatz zu Bühl sei der Wörnitzostheimer Mischwasserkanal kleiner und nur in Teilbereichen mit einer Sammelfunktion ausgestattet, womit der Umfang der Saman nierung überschaubar bleiben sollte, sagte Schmid. Vielleicht komme man nach Erschließung des neuen Baugebietes damit sogar in das Förderprogramm der Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben.
In der Sitzung stellte Jürgen Schuster von der Firma Corwese, die in Bayern 500 Kommunen betreut, einen Masterplan zum Breitbandausbau in der Gemeinde vor, nachdem diese dafür eine Förderbestätigung von 50000 Euro erhalten hatte. Dies gebe ein ähnliches digitales Kataster, wie man es mittlerweile schon von Kanälen und anderen Leitungen habe, so Christoph Schmid.
Nach dem Musterleistungsbild „Gigabitgesellschaft“stellte Schuster dann eine Handreichung dar, wie Gemeinde und Bauherren bei künftigen Baumaßnahmen am besten Haushalte mit Glasfasern erschließen könnten. In Alerheim plane man bei insgesamt 680 Adressen mit zehn großen und drei kleinen Verteilerstationen von denen aus man anbieter- und technikneutral Glasfasern in die Leerohre einblasen könnte.