Ein internationales Trio zum Beginn
„Vento dell’ Est“eröffnet ein Jubiläumsjahr des Nördlinger Kulturforums. Die Musikerinnen kommen aus Korea, Japan und Rumänien
Nördlingen „Wenn‘s alte Jahr erfolgreich war, dann freue dich aufs neue. Und war es schlecht, ja dann erst recht.“Mit diesem Zitat von Albert Einstein begrüßte der Vorsitzende des Nördlinger Kulturforums, Hartmut Betz, die zahlreich erschienenen Gäste der Neujahrsmatinee in der Alten Schranne in Nördlingen. Dem Trio „Vento dell‘ Est“wurde die Ehre zuteil, das 25-jährige Jubiläumsjahr des Kulturforums musikalisch zu eröffnen, was den drei charmanten Musikerinnen aus Korea, Japan und Rumänien auch vorzüglich gelang.
Heejung Kim, Dozentin an der Hochschule für Musik Nürnberg am Klavier, Cristina Bojin, Soloflötistin der Jungen Rumänischen Philharmonie, und Makiko Kunow, Solofagottistin bei den Nürnberger Symphonikern, zauberten einen stimmungsvollen Konzertvormittag in die Schranne. Schon in den ersten Takten der Romance für Flöte, Fagott und Klavier Op.34 von Oscar Klose wird der Zuhörer mit wunderbar weichen, anmutigen Tönen vom Fagott verwöhnt, mischen sich perlende Flötenpassagen unter und getragen von einer fantastisch spielenden Pianistin verschmelzen drei Solisten zu einem greifbaren Ganzen.
Noch besser zum Tragen kommt ihre musikalische Einheit im anschließenden Trio für Flöte, Fagott und Klavier G-Dur, Hob XV Nr.15 von Joseph Haydn. Haydn Trios verlangen ein Höchstmaß an Perfektion, Transparenz und Dynamik. Wie Farbtupfer in einem Gemälde fügen sich die einzelnen Instrumente zu einem klanglichen Gesamtbild. Absolut überzeugend meistern die drei charmanten Künstlerinnen die hohen Anforderungen und bieten klassische Kammermusik auf höchstem Niveau.
Mit fast wohltuender Leichtigkeit hebt sich die beschwingte „Fantasia Carmen“von Georges Biszet von der Schwere der Klassik ab. Aragonaise, Intermezzo und ein temperamentvoll virtuos gespielter „Danse Boheme“lösen noch vor der Pause einen wahren Begeisterungssturm aus. Getrieben von Heejung Kim am Klavier laufen die Blasinstrumente zur Höchstform auf.
Im zweiten Teil des Konzerts kommen Stücke der Neuzeit zu Gehör. Unter anderem ein grandios gespielter Frühling (Primavera Portena) von Astor Piazzolla. Rhythmisch anspruchsvoll vereint dieses Stück Elemente aus Tango, Jazz und Klassik und ist auch im Trio immer ein Genuss. Ragtime Musik von Scott Joblin runden das perfekte Konzert ab und anmutende Walzerklänge von Kreislers „Liebesleid“werden als Zugabe serviert.