Tunnelbau auch im Winter
Sechs der 13 Stahlbetonteile der späteren Grundwasserwanne sind bereits fertig. Woran sonst noch gearbeitet wird und wie man sich auf mögliche Notfälle vorbereitet hat
Beim neuen Wemdinger Tunnel in Nördlingen sind sechs der 13 Stahlbetonteile für die spätere Grundwasserwanne fertig. Details der Großbaustelle auf
Nördlingen Es ist ein kalter, regnerischer Tag. Der Wind weht über die Schotterhäufen, Baumaterialien und Maschinen der Baustelle hinweg. Dennoch geht die Arbeit an der neuen Wemdinger Unterführung stetig weiter.
Etwa 25 Arbeiter aus unterschiedlichen Berufsklassen arbeiten zurzeit täglich auf der riesigen Baustelle. Diese Arbeit zahlt sich aus: Auch jetzt liege man immer noch im Zeitplan, betont Michael Bauhammer, Leiter der Abteilung Tiefbau des Nördlinger Bauamts. Selbst bei noch kälteren Temperaturen würde die Arbeit auf der Baustelle nicht unterbrochen werden. „Die Unterführung wird in diesem Fall vorne und hinten zugehängt, sodass Arbeiten im Inneren erledigt werden könnten“, erklärt er weiter. Aus der Wemdinger Straße würde dann eine sogenannte „Winterbaustelle“.
Mithilfe eines Bauplans zeigen Bauhammer und Rudi Scherer, Pressesprecher der Stadt Nördlingen, auf einzelne Bereiche der Baustelle – und wie sie am Ende aussehen werden. Die rostigen Spundwände, die jetzt noch an den Seiten der Unterführung emporragen, werden demnach wieder entfernt. Auch die gelben Schalungen, die im Moment von den Arbeitern mit Beton aufgefüllt werden und schließlich die Trennwände zwischen Fahrbahn und Fußgängerweg bilden, wird man am Ende nicht mehr sehen können.
Sechs der 13 Bauabschnitte, in die die spätere Grundwasserwanne aufgeteilt ist, sind bereits abgeschlossen. Stück für Stück arbeiten sich die Männer auf der Baustelle voran. Ist eine weitere Bodenplatte fertig, können die Rohre, sogenannte Queraussteifungen, die im Moment zwischen den Wänden des Tunnels gespannt sind und das Bauwerk stabilisieren (wir berichteten), entfernt werden. Anschließend wird mit dem nächsten Abschnitt begonnen. Am Rand eines solchen Abschnitts zeigt Bauhammer kleine Schläuche, die erst vor dem Straßenbau in der neuen Unterführung wichtig werden könnten. Für den Fall, dass nach dem Ziehen der Spundwände Grundwasser, das bisher zurückgehalten wurde, undichte Fugen der Grundwasserwanne aufzeigen sollte, gibt es einen Notfallplan: Demnach würde mithilfe dieser Schläuche eine sogenannte „Zementsuspension“durchgeführt werden, bei der undichte Stellen ausgebessert werden könnten.
Ein Bagger mit Kompressor nimmt sich indessen der Seitenwände im östlichen Teil der Unterführung an. Er bohrt Ausgerbungen in die Wand, welche anschließend mit Beton aufgefüllt werden, um einen „Verbund zwischen Seitenwand und Bodenplatte“zu schaffen, erläutert Bauhammer weiter. Nicht weit davon entfernt ist die ortsansässige Firma Carl Heuchel mit EntMichael wässerungsarbeiten beschäftigt. Derzeit werden Rohre verlegt, die mit dem zukünftigen Pumpenhaus verbunden sind und für den Abtransport von Regen- und Grundwasser im Tunnel gebraucht werden.
Indessen wird auch weiterhin am späteren Pumpenhaus gearbeitet. Der rechteckige Betonbau auf der rechten Seite – wenn man vom Kreisverkehr aus auf das Wemdinger Viertel schaut – ähnelt schon sehr seiner späteren Funktion eines Pumphauses. Nun geht es mit Arbeiten im Inneren des Baus weiter: Um den Rohbau des Hauses abzuschließen, werden im Moment Vorbereitungen getroffen, um die Decke der Räume zu betonieren. In den nächsten Wochen folgen dann die Installation der Elektrik und die Maschinentechnik des Pumpwerks. >
Eine Bildergalerie vom Baustel lenrundgang gibt’s im Internet bei www.rieser nachrichten.de