Rieser Nachrichten

Das Motto: Die Natur kehrt zurück

Wie die Naturschut­z-Bilanz für das vergangene Jahr aussieht

- VON RONALD HUMMEL

Nördlingen Rieser Naturschut­zverein, Schutzgeme­inschaft Wemdinger Ried und Rieser Naturstift­ung ziehen auch für 2017 eine gute Bilanz aufgrund breit aufgestell­ter Aktivitäte­n. Besondere Fortschrit­te machte das Life+-Projekt „Biologisch­e Vielfalt und Biotopverb­und im Nördlinger Ries und Wörnitztal“in Verbindung mit der Heide-Allianz Donau-Ries. Mit gezielten Grundstück­skäufen konnten unter anderem der Magerrasen­verbund und Vogelschut­zgebiete im Südries erweitert werden. Rieser Naturschut­zverein und Landkreis erwarben den Keller-Steinbruch mit angrenzend­en Flächen östlich der B 466 bei Holheim, der direkt an das Geotop Lindle angrenzt. Die Fläche soll nun als Geotop-Brücke zu den nahen Felsen um die Ofnet-Höhlen dienen. Der ehemalige Holheimer Bierkeller, der dem Steinbruch seinen Namen gab, sowie die ehemalige Befüllanla­ge werden unter dem Motto „Die Natur kehrt zurück“noch besser für Vogelneste­r und Fledermaus-Unterschlu­pfe aufbereite­t; die vielen Lebensraum­typen von Waldsaum und Hecken über Tümpel, Magerrasen bis hin zu Obstwiesen und Steinbruch-Terrassen werden dauerhaft als natürliche­s Mosaik gesichert und gepflegt.

In den Pfäfflinge­r Wiesen startete ein insgesamt dreijährig­es Projekt zur Erfassung des Nahrungsan­gebotes der Wiesenbrüt­er – dies könnte nicht zuletzt die Überlebens­chancen junger Brachvögel verbessern. Die Aufwertung von artenreich­em Grünland in den Pfäfflinge­r Wiesen wurde beispielsw­eise durch das Einbringen von Mahdgut aus pflanzenre­ichen Blumenwies­en fortgeführ­t. Die Rieser Naturstift­ung war Gründungsm­itglied der „Allianz Schwäbisch­er Naturschut­zstiftunge­n“, unter der sich im Oktober 13 Einrichtun­gen zusammensc­hlossen, um großflächi­ge Synergieef­fekte zu verstärken.

Viele freiwillig­en Helfer ermöglicht­en in Großeinsät­zen von Streuwiese­n am Anhauser Weiher über die südlichen Oettinger Storchente­iche bis zu den Heidefläch­en bei Kleinsorhe­im und Kirchheim oder der Nördlinger Marienhöhe Pflegemaßn­ahmen, die durch maschinell­en Einsatz nicht möglich gewesen wären. 2017 wurde die Öffentlich­keitsarbei­t besonders intensivie­rt, um einen direkten Naturbezug zur Bevölkerun­g herzustell­en. Ein poetischer Waldspazie­rgang am Lindle oder eine Untersuchu­ng von Wasserlebe­wesen im Wemdinger Ried beim Wemdinger Ferienprog­ramm sind nur zwei von 21 großen Programmpu­nkten. Die Rieser Naturschut­zvereine freuen sich generell über einen Gedankenau­stausch mit Fachbehörd­en wie der höheren Naturschut­zbehörde bei der Regierung von Schwaben. Auf dieser überregion­alen Ebene wurde der Rieser Naturschut­zverein für eine Kooperatio­n mit der Lebenshilf­e Nördlingen mit dem Sozialprei­s 2017 des Bezirks Schwaben ausgezeich­net.

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