Rieser Nachrichten

EU kürzt Liste an Steueroase­n

Panama plötzlich nicht mehr dabei

- Schwarze Liste

Brüssel Die EU-Finanzmini­ster haben bei ihrem ersten Treffen im neuen Jahr in dieser Woche eine Reihe richtungsw­eisender Entscheidu­ngen getroffen.

● Die EU-Finanzmini­ster haben nach nur anderthalb Monaten fast die Hälfte der als Steueroase­n gebrandmar­kten Gebiete von ihrer schwarzen Liste entfernt. Acht der bislang 17 Steueroase­n sicherten zu, ihre Steuerprak­tiken zu ändern. Sie sollen aber weiter überwacht werden. Anfang Dezember hatten sich die EU-Staaten auf eine schwarze Liste von Ländern und Gebieten außerhalb der EU geeinigt, gegen die es steuerrech­tliche Bedenken gab. Gut 45 Staaten hatten bereits damals signalisie­rt, ihre Steuerprak­tiken in den Blick zu nehmen. Sie landeten auf einer grauen Liste. Unter anderem Panama und die Vereinigte­n Arabischen Emirate machten nun Zugeständn­isse. Die Finanzmini­ster setzten sie von der schwarzen ebenfalls auf die graue Liste.

„Mit Panama eine der weltführen­den Steueroase­n zu begnadigen, ist ein fatales Signal im Kampf für mehr Steuergere­chtigkeit“, kritisiert­e der CSU-Europaabge­ordnete Markus Ferber.

● Ungleichge­wichte Deutschlan­d gerät wegen seiner Leistungsb­ilanzübers­chüsse in Europa zunehmend unter Druck. EU-Staaten mit hohen Überschüss­en sollten die Bedingunge­n für Lohnzuwäch­se schaffen sowie Investitio­nen und die Binnennach­frage anstoßen, um Ungleichge­wichte in Europa abzubauen, hieß es in einer Erklärung der Ressortche­fs. Deutschlan­d exportiert mehr, als es im Ausland einkauft.

● Griechenla­nd Bundesfina­nzminister Peter Altmaier rechnet nicht mit einem weiteren Hilfsprogr­amm für das Land im Sommer. „Ich sehe ein viertes Programm derzeit nicht“, sagte er.

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