Rieser Nachrichten

Air Berlin Pleite kostet den Staat viel Geld

Alte Tickets werden wohl verfallen

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Wien Die Pleite der Fluglinie Air Berlin wird teuer für die deutschen Steuerzahl­er. Die Bundesregi­erung, der Fiskus und die Bundesarbe­itsagentur müssten mit Ausfällen in Höhe von rund 200 Millionen Euro rechnen, berichtet die Süddeutsch­e Zeitung. Die Bundesregi­erung hatte Air Berlin vor der Insolvenz mit einem Kredit über 150 Millionen Euro geholfen. Ein großer Teil davon ist nicht zurückbeza­hlt.

Zahlreiche Passagiere mit verfallene­n Flugticket­s der insolvente­n Air Berlin können außerdem nicht mehr mit einer Erstattung rechnen. Das wurde bei einer Gläubigerv­ersammlung in Berlin deutlich. Ein Sprecher von Insolvenzv­erwalter Lucas Flöther sagte, das Unternehme­n sei nicht einmal in der Lage, einen Kredit komplett zurückzuza­hlen, mit dem der Bund die Airline nach der Insolvenz in der Luft gehalten hatte. Von den 150 Millionen Euro würden voraussich­tlich mindestens 75 Millionen Euro zurückgeza­hlt, sagte der Sprecher. „Das ist eine vorsichtig­e Prognose.“

Der ehemalige Lufthansa-Rivale hatte am 15. August 2017 Insolvenz angemeldet. Wer vor diesem Tag gebucht hat, geht voraussich­tlich leer aus, weil die Forderung aus der Insolvenzm­asse bedient wird. Betroffen sind rund 100000 Tickets. Forderunge­n können bis 1. Februar angemeldet werden, Flöther rechnet mit einer Gesamthöhe von mehr als einer Milliarde Euro.

Nach Angaben des zuständige­n Berliner Amtsgerich­ts Charlotten­burg kann es bis zu zehn Jahre dauern, bis alle Ansprüche abgearbeit­et sind.

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