Die moderne Operette
Das Münchner Gärtnerplatztheater spielt Paul Abrahams „Viktoria und ihr Husar“
Der ungarische Husarenrittmeister Stefan Koltay befindet sich nach dem Ersten Weltkrieg in russischer Kriegsgefangenschaft und wartet auf seine Hinrichtung. Doch es gelingt ihm die Flucht, und über Japan will er zurück in seine Heimat und zu seiner Geliebten Viktoria gelangen. Viktoria, die Koltay tot glaubt, ist mittlerweile jedoch die Gattin des amerikanischen Gesandten John Cunlight, mit dem sie in Tokio lebt. Dort trifft das einstige Liebespaar wieder aufeinander.
Paul Abrahams Operette „Viktoria und ihr Husar“feiert am 27. Ja nuar in der Inszenierung von Staatsintendant Josef E. Köpplinger Premiere am Münchner Gärtnerplatztheater. In den Hauptrollen singen Alexandra Reinprecht (Gräfin Viktoria), Daniel Prohaska (Stefan Koltay) und Erwin Windegger (John Cunlight). „Viktoria und ihr Husar“gilt als Wegbereiter des Musicals und damit als ein Schlüsselwerk des leichten Musiktheaters. Als am 21. Februar 1930 die Uraufführung in Budapest über die Bühne ging, war die große Operettenära bereits vergangen, Revue-Theater und Kinofilm hatten sich das Unterhaltungsmonopol gesichert. Mit einer gekonnten Synthese zwischen Exotismus, ungarischem Kolorit, teils filmischer Dramaturgie und amerikanischen Jazz-Klängen gelang es Paul Abraham, die tot geglaubte Gattung neu zu beleben.