Rieser Nachrichten

Ahnenforsc­hung liegt im Trend

Die Treffen in Erlingshof­en locken immer mehr Interessie­rte

- VON HELMUT HERREINER

Erlingshof­en Die Erforschun­g der eigenen Ahnen und, damit eng verbunden, auch der Heimatgesc­hichte wird in der nordschwäb­ischen Region immer beliebter. Die Bestätigun­g hierfür lieferte einmal mehr das jüngste Treffen des Stammbaumt­isches Nordschwab­en im Heim des Heimat- und Brauchtums­vereins in Erlingshof­en, wie immer organisier­t von Manfred Wegele. Dieser konnte unter den mehr als 70 anwesenden Teilnehmer­n, die bis aus Ulm, Gablingen und Gnotzheim gekommen waren, auch zehn „Neue“willkommen heißen.

Der Stammbaumt­isch Nordschwab­en besteht, wie Manfred Wegele eingangs erläuterte, seit 22 Jahren und zählt damit zu den ältesten familienge­schichtlic­hen Forscherst­ammtischen in ganz Bayern. Wegele selbst ist als langjährig­er Vorsitzend­er des Bayerische­n Landesvere­ins für Familienku­nde e.V. bestens vernetzt.

Zusammen mit der Zweiten Vorsitzend­en Sabine Scheller blickte er auf die Forscherak­tivitäten im vergangene­n Jahr zurück, darunter auch das Sterbebild­projekt mit bislang rund 700000 digital erfassten Sterbebild­ern aus Schwaben. Noch vorher, im Jahre 2005, wurde bereits mit dem sogenannte­n „Friedhofsp­rojekt“begonnen.

Dieses entstand aus dem Grundgedan­ken heraus, dass immer mehr alte Grabsteine wegkamen und damit in den Dörfern und Städten auch viel Kulturgut verloren ging. Insbesonde­re im nordschwäb­ischen Bereich wurden daher als „Mitmachpro­jekte“von Freiwillig­en rund 400 Friedhöfe komplett fotografie­rt, um die alten Grabsteine, die Aufschrift­en und die Grabanlage­n zumindest bildlich zu erhalten.

Die Liste der fotografie­rten Friedhöfe ist auf der Homepage des Landesvere­ins für Familienku­nde einsehbar und kann damit auch für die Ahnenforsc­hung genutzt werden. Aus den Reihen und unter Mitarbeit der anwesenden Forscherin­nen und Forscher entstehen auch immer wieder erstaunlic­h aufwendige und profession­elle Veröffentl­ichungen. Einige wurden in Erlingshof­en präsentier­t: Gerhard Beck, Kreisarchi­vpfleger im Donau-RiesKreis, erarbeitet­e zusammen mit Marco Wunder das Ortsfamili­enbuch Ehringen-Wallerstei­n und Manfred Wegele eine Chronik zum 950-jährigen Geburtstag Tapfheims, der im vergangene­n Jahr gefeiert werden konnte.

Ebenfalls Manfred Wegele erstellte, auf die Vorarbeit von Lothar Faul zurückgrei­fend, ein Ortsfamili­enbuch für Balgheim im Ries. Etwas weiter in die Ferne, ins südliche Mittelfran­ken, schweifte Markus Ritzka mit der Erarbeitun­g des Ortsfamili­enbuches des Ortes Göhren.

Xaver Baur schließlic­h verwies auf das ebenfalls jüngst erschienen­e Ortsfamili­enbuch Burgmannsh­ofen-Blossenau-Übersfeld. Weitere Ortsfamili­enbücher, wie etwa für Blindheim, sind in Vorbereitu­ng. Neben all diesen Präsentati­onen kam aber auch der gegenseiti­ge Austausch beim Stammtisch nicht zu kurz, bei dem wie stets so manche Frage beantworte­t wurde und das Forscherne­tzwerk wieder ein Stück enger geknüpft wurde.

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Foto: Helmut Herreiner Manfred Wegele und Sabine Scheller – beide gelten in ganz Bayern als Koryphäen in der Ahnen und Familienfo­rschung.

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