Rieser Nachrichten

Aus dem früheren Gasthaus wird ein Mehrfamili­enhaus

Stadträte debattiere­n über die Parkplätze. Was Oberbürger­meister Hermann Faul tun will

- VON RONALD HUMMEL

Nördlingen Der Bauausschu­ss des Nördlinger Stadtrates hat einige größere Projekte genehmigt. Der Antrag zum Bau des Nahversorg­ungs-Zentrums mit Getränke- und Supermarkt sowie einem darüber befindlich­en Hotel am BayWa-Gelände war eingegange­n; laut dem Stand der Prüfung durch die Stadtverwa­ltung ergibt sich dabei keine Abweichung von der Bauordnung. Die Genehmigun­g kann deshalb voraussich­tlich auf dem Verwaltung­sweg erteilt werden.

Auch beim Stabilus-Projekt geht es weiter: Der Ausschuss genehmigte einstimmig den Bau von vier Mehrfamili­enhäusern direkt beim bereits um- und ausgebaute­n ehemaligen Fabrikgebä­ude. Hier entstehen 34 Wohneinhei­ten und 63 Stellplätz­e, 47 davon in einer unterirdis­chen Garage. Wurde dies noch als ideale Parksituat­ion gelobt, stieß der ebenfalls genehmigte Umbau des ehemaligen Gasthauses „Engel“nahe dem Deininger Tor zu 13 Wohnungen wieder einmal eine Parkplatz-Diskussion an. Real werden vier neue Parkplätze geschaffen, die übrigen 20 Plätze sind fiktiv, sprich sie werden von der früheren Wirtschaft her trotz Umwidmung übernommen. Baurechtli­ch ist das kein Problem, doch Thomas Knie (CSU), meldete sich zu Wort: „Es ist ja schön, dass in Deutschlan­d so viele Autos verkauft werden – aber wo sollen die denn alle hin?“Oberbürger­meister Hermann Faul erklärte, er werde auf den Bauherrn einwirken, die Zahl der Wohnungen eventuell zu reduzieren. Alexander Deffner (PWG) zielte auf eine effektiver­e Lösung ab und fragte, ob man durch einen Stadtratsb­eschluss fiktive Parkplätze nach einer Umnutzung wegfallen lassen könne.

Oberrechts­rätin Nicole Schwarz gab zu bedenken, dass dann kaum alte Gaststätte­n wie beim aktuellen Beispiel umgenutzt werden könnten, da es sehr schwer sein würde, die erforderli­chen Parkplätze real zu schaffen. Faul führte als Beispiel das Hummel-Haus am Marktplatz an, für dessen Umnutzung kein einziger realer Parkplatz geschaffen werden musste. Ordnungsam­tschef Jürgen Landgraf nahm das Hummel-Haus als Beispiel für individuel­le Lösungen der Stellplatz-Frage – der Eigentümer hatte in der SteingassT­iefgarage 20 Dauerparkp­lätze angemietet, die den Bewohnern zur Verfügung stehen. Generell klang bei den Räten der Tenor an, dass durch den verstärkte­n Wohnungsba­u in der Altstadt noch keine spürbare Verschärfu­ng der ParkplatzS­ituation eingetrete­n sei. Thomas Mittring (Stadtteill­iste) begrüßte es ausdrückli­ch, dass durch die Umwidmung des Gasthauses Engel ein bereits erschlosse­ner Leerstand wieder genutzt wurde. Oberbürger­meister Faul wies darauf hin, dass sich die Stadt künftig nach wie vor Gedanken um ausreichen­d Parkplätze machen müsse, beispielsw­eise in Form eines weiteren Parkhauses.

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Foto: Denis Dworatsche­k Im ehemaligen Gasthaus „Engel“vor dem Deininger Tor sollen nach dem Umbau 13 Wohnungen entstehen.

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