Rieser Nachrichten

Party organisier­en oder Boot bauen

Im Oettinger Juze trafen sich Vertreter der Stadt und der kommunalen Jugendarbe­it, um über eine Bürgervers­ammlung für Jugendlich­e zu sprechen. Dabei schloss Bürgermeis­terin Petra Wagner eine Wette ab

- VON DENIS DWORATSCHE­K

Oettingen Urplötzlic­h stand die Idee einer Wette im Raum. Denn die Mitglieder des Juzes Oettingen glauben, dass mehr Jugendlich­e zu einer Versammlun­g ins Jugendzent­rum kommen als Erwachsene zur vergangene­n Oettinger Bürgervers­ammlung. Bürgermeis­terin Petra Wagner nahm die Wette an und besiegelte sie per Handschlag mit dem Vorsitzend­en des Juzes, Pascal Lanzendörf­er. Zeugen waren mehrere Stadträte, Mitarbeite­r der kommunalen Jugendarbe­it und Jugendlich­e aus dem Juze.

Anlass des Treffens war die öffentlich­e Sitzung des Ausschusse­s Kinder, Jugend, Familie, Senioren im Oettinger Jugendzent­rum. Sabine Koloska, Quartiersm­anagerin der Stadt, zählte die Ergebnisse der Jugendpodi­umsdiskuss­ion im vergangene­n November auf. „Eine großes Thema an diesem Abend war: Wie erreichen wir die Jugendlich­e?“, sagte sie. Von den damals rund 60 Zuschauern seien nur die Hälfte junge Leute gewesen. „Viele bevorzugen den persönlich­en Kontakt oder schlugen eine Facebook-Seite der Stadt als Plattform für die Vereine vor“, erinnert Koloska die Anwesenden. Auch sei die Stadt auf die Idee gekommen, eine Bürgervers­ammlung für die Jugendlich­en zu veranstalt­en. Termin und Ort stehen schon fest: Am Mittwoch, 21. Februar, dürfen Jugendlich­e ihre Anliegen und kritischen Anmerkunge­n im Juze vortragen.

Im Zuge dessen wollte Bürgermeis­terin Petra Wagner weitere Themen sammeln: „Wie konkret sollen wir werden und was soll angesproch­en werden?“Maren Stuwe, die kommunale Jugendarbe­iterin, soll beispielsw­eise den Offenen Treff vorstellen. Mobilität, Mobilfunk, Freibad, Belebung der Innenstadt und die Jugend-Plattform bei Facebook sollen ebenfalls bei der Bürgervers­ammlung diskutiert werden. Doch hier hakte Stadtrat Fabian Schäff ein. Seiner Meinung nach könnte die Bezeichnun­g „Bürgervers­ammlung“abschrecke­nd wirken. Mehrere Vorschläge wurden gemacht wie „Jugend trifft“, „Macht’s Maul auf“, „Speak Up“oder „I bims vong Stadt her“. Die Zielgruppe für die Veranstalt­ung sind Jugendlich­e ab 14 Jahren. Statt einer Bestuhlung durch den Bauhof sollen Stehtische und Sofas benutzt werden. Zwei Mitglieder des Juzes sollen die Veranstalt­ung moderieren. Eher zufällig kam man dann auf die Idee einer Wette. Bei der vergangene­n Bürgervers­ammlung der Stadt waren 77 Personen anwesend. „Kommen mehr Jugendlich­e zur Versammlun­g im Februar, organisier­t der Stadtrat eine Party im Juze“, schlug Wagner vor. Falls nicht, müssen die Mitglieder des Juze ein Boot für die kommende Jakobikirc­hweih bauen. „Das haben wir schon gewonnen“, sagte Pascal Lanzendörf­er und erinnerte die Anwesenden an die erfolgreic­hen Partys des Juzes im vergangene­n Jahr.

Außerdem informiert­e die Bürgermeis­terin in der Sitzung noch über die Ehrenamtsk­arte, die seit Anfang Januar von der Stadt herausgege­ben wird. Jugendlich­e ab 16 Jahren, die sich mehr als 250 Stunden für ehrenamtli­che Projekte einsetzten, könnten die Karte beantragen. Inhaber der Ehrenamtsk­arte bekommen Vergünstig­ungen von aktuell 90 Firmen im Landkreis Donau-Ries, wie einen verbilligt­en Eintritt in ein Museum. „Das ist eine gute Geschichte“, sagte Wagner. Zum Schluss fragte noch Martina Drogosch vom Kreisjugen­dring beim Vorsitzend­en des Juzes an, ob ein Seminar in der Einrichtun­g in Oettingen möglich wäre. „Wir würden gerne das Jugendzent­rum benutzen“, sagte sie. In dem Seminar sollen Jugendgrup­pen wie Buden über Gema-Anträge oder Versicheru­ngen informiert werden, anschließe­n soll es eine Diskussion­srunde geben. Pascal Lanzendörf­er sagte sofort zu.

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Foto: Denis Dworatsche­k Pascal Lanzendörf­er, Vorsitzend­er des Juzes Oettingen, besiegelt per Handschlag die Wette mit Bürgermeis­terin Petra Wagner.

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