Rieser Nachrichten

Krank macha isch am gsündeschd­a

Der Tandler weiß, wie man Epidemien ausbremst

-

Des hab i jetzt drvo, dass i meine zwoi Verkeiferi­nna so guat zoga hab, noch alter Schule, disziplini­ert, sich selber überwinden­d und oo dia Ärbat ernschd nemmad, wenn ma amole selber net grad schdrotzt vor Energie und Einsatzber­eitschaft. Des hot dia oina oo beherzigt und isch komma, obwohl’s erkältet war. „Des bissle Schnupfa macht doch nix, Chef“, hot’s tapfer gsagt, obwohl’s scho ausgsäha hot wia a Vampir noch durchzecht­er Nacht auf’m Gruselschl­oss, bloich und mit schwarze Ringe, ach, was sag’ i, Roifa unter di Ooga.

Zerschd hab i mi g’frääd ieber so viel Eisatzfreu­de, aber wias dann zum zwoita Mol a regelrecht­a Schrotladu­ng voller Rotz in Richtung Kundin agfuiert hot, ausglöst durch da Luftzug von der offna Tür her durch dia reikommend­a Kundin, hab i mir Sorga gmacht. Am zwoita Tag war’s no schlimmer, do hot’s dauernd in ihr TempoTasch­atuach neitrompet­et wia a Elefant und oo scho gar nimme so richtig schaffa ‘kennt. Um ehrlich zum sei, sie hot mehr Schada wia Nutza agrichtet: Oim Kunda hot’s aus dr Bschdell-Lischde an falscha, viel zu hoacha Preis vorglesa, sodass er dia sicher geglaubte Beschdellu­ng hot sei lossa. Bei ‘rer andra Kundin hot’s dean verlangta Mixer im Lager net gfunda, obwohl no feef Schdück do warad. Dankbar hot’s dann mei Mahnung agnomma, am dritta Dag drhoim zum bleiba: „Bambe, Fef, fie fim mecht mepp“(Danke, Chef sie sin recht nett).

Aber do war’s scho z’schpät – do hot’s dia andra ag’schdeckt g’habt und dia isch dann ihrerseits mit tränende Ooga und wund putzder Noos drher komma. I hab’s gar net bis zum Tresa vordringa lossa, sondern in meim Auto zwangsweis­e hoim verfrachte­t. Auf dr Rückfahrt hab i glei dia Krankmeldu­ng von dr earschda mitgnomma, dass dia net exschdra aus’m Haus muaß – mei Serviceber­eitschaft erschdreck­t si ja schliaßlic­h net nur auf di Kunda, sondern oo auf meine Agschdelld­e.

Bei dr Krankakass’ war mer dann klar: Du bischd nicht allein. Im Vorraum isch a Sonderbria­fkaschda nur für Krankmeldu­nga gschdanda, drmit dia Kranke net zu Hunderde an di Schalder schdröma und ihre Bazilla ieber dia Agschdelld­e ausrotzad. Dia Krankmeldu­nga sin scho oba zum Eiwurfschl­itz raus quolla, i hab dia von meiner Verkeiferi­n regelrecht neischdopf­a müaßa. Und wia i dia Krankasche­i gewordene Erkältungs­welle so agschobt hab, hab i als Gschäftsma glei amole hoachgrech­nd, was des für an wirtschaft­licha Schada arichtet, wann se si in jedem Betrieb so noch’m Schneeball-System aschiaßad wia bei mir. Jetzt war bei mir ja noch zwoi Leit Schluss, weil i halt net meahner hab. Aber in gröaßere Läda ka übertriebe­ner Eiter, äh Eifer, ja regelrecht­e Lawina auslösa. Do werad dann dia paar Gsunde, dia wo dia Schdellung no haldad, schnell in’d Zang gnomma und ausgschalt­et.

Drum rot i eich, net z’letschd im Sinn der Arbeitgebe­r, wia i selber oiner bin: Erschdicka­d dia Erkältung glei im Keim, bleibad oi, zwoi Tag drhoim, bevor a ganza Wuch draus wird. Und bleibad meim Lada fern und bschdellad telefonisc­h, weil do isch bloss no oiner. Und der hot dean Lada grad zur Bakterien-Schutzzone erklärt.

D’r Tandler

Newspapers in German

Newspapers from Germany