Die Planung ist ein Witz
Zum Bericht „Fahrradfahrer müssen hier schieben“in den Rieser Nachrichten vom 2. Februar:
Meine Familie und ich sind seit 2006 Anwohner im Baugebiet „Kelterfeld“. Wir haben bisher immer die Behelfszufahrt („provisorisch“ist angesichts des Zeitraums von mehr als zehn Jahren eine interessante Bezeichnung) mit unseren Fahrrädern benutzt – und werden das auch weiterhin tun, „Vorbildcharakter“hin oder her. Es ist nicht zumutbar, eine Bundesstraße auf einer Strecke von 200 Meter (z.B. zum Krankenhaus, zum nächsten Briefkasten, zu den Schulen (!), zum katholischen Kindergarten (!!)) zweimal zu überqueren, vor allem für Kinder.
Unzumutbar ist allerdings auch die Argumentation der Stadt und die Aussage der Stadtratsmehrheit, man habe nur „laut Bebauungsplan“zurückgebaut. Genau dieser Bebauungsplan hat die Stadt bisher kaum interessiert: Weder der dort eingezeichnete Spielplatz noch der geplante Kreisverkehr zur Bundesstraße wurden realisiert. Auch die oberste Teerschicht auf den Zufahrtsstraßen wurde erst nach Jahren fertiggestellt. Sich jetzt auf „langfristige Planungen“zu berufen, ist – offen gesagt – ein Witz. Es stellt sich vielmehr die Frage, inwieweit die Stadt bezüglich des Baugebiets „Kelterfeld“überhaupt von „Planung“sprechen kann. Bei Schneefall fährt der städtische Räumdienst nur in einer (von drei) ausgewählten Straße und die Tatsache, dass schnelles Internet nur für das gegenüber liegende neue Baugebiet und nicht für unser Baugebiet vorgesehen ist, ist – gelinde gesagt – ein Skandal. Über diese drängenden Probleme sollte sich der Stadtrat lieber Gedanken machen - und zwar bevor die ersten Anwohner wegen Ungleichbehandlung klagen. Klaus Kögel, Oettingen