Alexa hat ein neues Zuhause
17 Hunde einer illegalen Mopszucht wurden bisher von Nördlingen aus an Interessierte weitervermittelt
Nördlingen Brummend liegt sie da, die kleine Möpsin Alexa, im Schoß ihres neuen Frauchens Franzi. Immer wieder drückt sie leicht gegen deren Hand, um weiter gestreichelt zu werden. Ihre Augen kann die Hündin kaum noch offen halten. Sie wirkt glücklich, gelassen. Keinerlei Anzeichen deuten auf Alexas Vergangenheit hin.
Die Hündin stammt wie 35 weitere Möpse und Mopsmischlinge aus einer illegalen Zucht in Ansbach. Vor knapp zwei Monaten konnten die Tiere aus den „hygienisch nicht haltbaren Verhältnissen“gerettet werden. Sie waren abgemagert, dreckig und wiesen schwere Gesundheitsmängel auf. Elf der Möpse brachte man ins Tierheim nach Nördlingen. Dort wurden sie medizinisch betreut und aufgepäppelt (wir berichteten).
Die Resonanz auf die Hunde war gewaltig, erzählt Katrin Schwindig vom Nördlinger Tierheim. Zahlreiche Tierfreunde meldeten sich bei den Verantwortlichen. Unterstützten die einen das Tierheim mit Hundefutter, Decken oder schlicht Geld, waren andere vielmehr an den Tieren selbst interessiert. Wie auch Familie Kress aus Herrieden. Tochter Franzi saß im Auto, als sie die Geschichte der Möpse zum ersten Mal im Radio hörte. Daheim angekommen, erzählte sie sofort ihrer Mama Sibille davon. Daraufhin schauten sich die Frauen die Hunde auf Facebook genauer an.
Relativ spontan fuhr die Familie dann eines Abends nach Nördlin- gen, um sich die Möpse und die anderen Hunde des Tierheims anzusehen. Es seien mehrere Tiere zur engeren Auswahl gestanden. „Wir haben dann öfter mal angerufen, ob noch welche da sind“, erzählt Stefan Kress. Letztendlich haben aber die beiden Frauen entschieden, welcher der Hunde es werden soll. Zur Freude aller meldete sich das Tierheim ein paar Tage später bei der Familie. Zwei der Mitarbeiterinnen schauten sich daraufhin das Haus und die Umgebung, in der Alexa zukünftig leben soll, genauer, an. Schließlich stand fest: Die Kress’ haben ein neues Familienmitglied.
Sehr schnell wurde klar, dass der zweijährigen Möpsin grundlegende Dinge fehlen. Mit einem Hundeknochen wusste sie nichts anzufangen und auch die Leine beim Spazierengehen war Alexa anfangs ungeheuer. Durch ihr vorheriges Leben – eingesperrt in einer Wohnung – hat die Hündin zudem noch kein Unterfell entwickelt. Hält die Möpsin sich bei den jetzigen Temperaturen draußen auf, friere sie deshalb, erklären ihre neuen Besitzer. Sonst würden sich bei der Hündin aber keine bleibenden Schäden abzeichnen. „Sie ist eine ganz Friedliche und ganze Ruhige“, schwärmt Stefan Kress. Auch mit Milo, dem Golden Retriever der Familie, verstehe sich Alexa bestens. Familie Kress ist glücklich, sich für die Möpsin aus dem Tierheim entschieden zu haben. Im Sommer werden dessen Mitarbeiterinnen die Herriedener wieder besuchen, um zu sehen, wie sich Alexa in ihrem neuen Zuhause eingelebt hat.