Rieser Nachrichten

Wuselige Gourmet Party

Bei „Eat to the Beat“entdecken Gäste kulinarisc­he Köstlichke­iten zu DJ-Musik oder genießen Knödel und Kraut, während die Blaskapell­e spielt. Vom gut organisier­ten Chaos

- VON PETER URBAN

Nördlingen Das gesamte Gasthaus ist ausgeräumt, bis auf ein paar Plätze am großen Wirtshaust­isch findet man keine wirkliche Sitzgelege­nheit und trotzdem sind alle Gäste, die das Haus vom Keller bis in die Küche bevölkern, bestens gelaunt. Will heißen, die „Eat to the Beat“-Gourmetpar­ty von Evelin und Joachim Kaiser ist in vollem Gange.

Überall sind improvisie­rte Stände aufgebaut, überall wird geschnippe­lt, gebrutzelt, angerichte­t, eingeschen­kt und auf höchstem Niveau verkostet. Es ist proppenvol­l, die wenigen Stehtische sind heiß begehrt. An jedem Stand warten Gäste und versuchen neugierig, einen Blick zu erhaschen, was es denn hier zu essen beziehungs­weise trinken gibt. Joachim Kaiser hat viele Kollegen von befreundet­en Restaurant­s eingeladen, um mit ihnen zusammen dieses Fest zu gestalten. Da sind zum Beispiel Lucki Maurer vom „Stoi“in Niederbaye­rn, Florian Lerche von der Alpenrose in Samerberg, Christoph Brand von den „Fliegenden Köchen“oder Veronique Witzigmann, die berühmte Patissière, um nur einige Namen zu nennen.

Sie alle haben je ein spezielles Gericht mitgebrach­t, das jeder Gast, so er an der Reihe ist, genießen kann. Alles ist im Preis inbegriffe­n. Natürlich auch die Weine von mehreren Winzern aus Deutschlan­d, die ihre besten Tropfen verkosten lassen. Selbstvers­tändlich haben die Kaisers auch regionale Anbieter eingeladen, so das Fürst Wallerstei­n Brauhaus, Mölle Getränke, Sebastian Haag (Bierbox) und Cigarren Sigg, der sogar eine kleine Raucherlou­nge mit ausgesucht­en Zigarren „betreibt“. Die Kaisers lassen alle Gäste ihre Gourmet-Reise im Keller starten, 12 Meter unter der Erde. Da, wo der Meyers-Keller-eigene Rieser Culatello Riserva reift. In der Regel beginnt man dort mit dem Aperitif und Allgäuer Räucherlac­hs auf Kartoffel-Stampf mit Sellerie-Öl und arbeitet sich zum Beispiel nach einem kleinen Stück Rehrücken mit Maronen-Mispelpüre­e und Blaukraut-Essenz allmählich nach oben, dort gibt es Spätzle aus dem Parmesan-Laib oder Jakobsmusc­heln, Chiemsee-Renke oder Grünkern mit Pinkel. Dazwischen sucht man sich den passenden Wein aus, fachsimpel­t mit einem italienisc­hen Käsespezia­listen und probiert handgemach­te Pralinen. Wenn man in die Küche schlendert, die ja normalerwe­ise, wie auch der Keller, tabu ist, findet man dort zahlreiche Gäste, die als Themenküch­e „SonntagsFa­milienesse­n“genießen: Knödel, Kraut, Schupfnude­ln, gefüllte Paprika und vieles mehr.

Überall ist Gewusel, Lachen, Reden, Geselligke­it, im Restaurant legt ein Discjockey auf, in der Gaststube spielen junge Bläser zünftige Volksmusik. Trotz des gefühlten Chaos ist alles bestens organisier­t, schnell gibt es neue Teller, Gläser, Besteck, die Crew um Evelin Kaiser hat zwar alle Hände voll zu tun, aber auch alles im Griff. Erst gegen Mitternach­t, als die meisten Stände „leer gegessen“sind, beruhigt sich das Ganze ein wenig, die Getränkest­ände sind umlagert, ebenso die kleine Tanzfläche um den Discjockey herum.

Da es für die meisten (der vielen jungen) Gäste unmöglich war, alles, was angeboten war zu verkosten, ist klar, dass man sich auch 2019 ins Gasthaus begeben wird, um „Eat to the Beat“zu erleben.

 ?? Fotos: Peter Urban ?? Manchmal muss man auch mit wenig Platz auskommen: Torsten Pistol aus Osnabrück, der mit seinem „Hard Core Food“in ganz Deutschlan­d auf Essens Festivals unterwegs ist, bereitete auch in Nördlingen einige Köstlichke­iten zu.
Fotos: Peter Urban Manchmal muss man auch mit wenig Platz auskommen: Torsten Pistol aus Osnabrück, der mit seinem „Hard Core Food“in ganz Deutschlan­d auf Essens Festivals unterwegs ist, bereitete auch in Nördlingen einige Köstlichke­iten zu.
 ??  ?? Gäste konnten bei „Eat to the Beat“auch Einblicke in Räumlichke­iten von Meyers Kel ler gewinnen, die sonst tabu sind.
Gäste konnten bei „Eat to the Beat“auch Einblicke in Räumlichke­iten von Meyers Kel ler gewinnen, die sonst tabu sind.

Newspapers in German

Newspapers from Germany