Rieser Nachrichten

Eine gute Halbzeit ist nicht genug

Im bayerische­n Derby haben die Angels gegen Wasserburg das Nachsehen, weil die Nördlinger­innen nicht gut genug auf den Ball aufpassen. Am Ende geht es nur um Schadensbe­grenzung

- VON KURT WITTMANN

Wasserburg/Nördlingen Der TSV Wasserburg nimmt mit einem ungefährde­ten 89:73 Revanche an den TH Wohnbau Angels für die in der Hinrunde erlittene Niederlage in der Basketball Bundesliga der Frauen. Dabei konnten die Rieserinne­n die zweite Halbzeit siegreich gestalten, den 18-Punkte Rückstand aus der ersten Hälfte aber nicht mehr wettmachen.

Das ewig junge Bayernderb­y zwischen Wasserburg und Nördlingen stand diesmal unter den Vorzeichen, welches Team nach der Länderspie­lpause mit vielen Spielerinn­en auf internatio­nalen Wegen schneller wieder seinen Rhythmus finden würde.

Im ersten Viertel agierten die Angels bis zum 14:14 mit viel Selbstvert­rauen und auf Augenhöhe. Dann schlugen gleich mehrere Wasserburg­er Dreier im Nördlinger Korb ein und der Serienmeis­ter ging in Führung. Das Team von Inn, gespickt mit internatio­nalen Topspieler­innen, erarbeitet­e sich so enormes Selbstbewu­sstsein und baute seine Führung vor allem durch seine Treffsiche­rheit aus der Distanz aus.

Die Angels spielten nett mit, verbauten sich aber ein besseres Ergeb- nis durch eine Reihe von Turnovers. Nett mitspielen ist auch nicht das Rezept, um den Tabellenzw­eiten auf seinem Heimparket­t zu ärgern. Gute Aktionen, häufig über Kim Pierre-Louis, wechselten sich ab mit unkontroll­iertem Anrennen oder Unkonzentr­iertheiten im Angriffssp­iel. Elf Turnovers in Halbzeit eins sprechen eine deutliche Sprache. In der Verteidigu­ng hätte man sich bei den Gästen aus dem Ries mehr Galligkeit erwartet. All zu offen waren die Würfe, die Galliou-Loko und Co. bekamen – und die ließen sich nicht zwei Mal bitten. Die Französin netzte bereits in den ersten 20 Minuten vier Dreier ein, quasi von ein und derselben Stelle, ohne dass sie dabei großartig gestört worden wäre. Insgesamt trafen die Wasserburg­er acht Distanzwür­fe bis zur Halbzeit und lagen auch deshalb mit 52:34 in Front.

Im dritten Viertel robbten sich die Gäste ein wenig heran, verkürzten den Rückstand immerhin auf 14, doch die Schlusspha­se des Abschnitts, als Pierre-Louis, Hill und Schlott gemeinsam auf der Bank saßen, bot Wasserburg die Möglichkei­t, den alten Vorsprung zügig wieder herzustell­en. Positive Akzente im Spiel der Angels konnte vor allem Aleksandra Racic setzen, die immer wieder mit Energie zum Korb zog und die Verteidigu­ng der Heimmannsc­haft durcheinan­der wirbelte.

Auch Jennifer Schlott ließ mehr- fach aufblitzen, wozu sie offensiv in der Lage ist. Ihr Dreier zum 75:61 fünf Minuten vor Schluss ließ die Situation einigermaß­en ordentlich aussehen. Für ein Aufbäumen der Angels reichte dies allerdings nicht, dafür wäre beispielsw­eise ein deutlich aggressive­res Vorgehen in der Verteidigu­ng der Nördlinger­innen vonnöten gewesen.

Positiv anzumerken bleibt, dass Coach Bär seinen deutschen Spielerinn­en insgesamt 63 Spielminut­en einräumte gegenüber deren zweieinhal­b bei Wasserburg in einem Spiel, das wahrschein­lich ohnehin nicht gewinnbar war, sodass die Geschwiste­r

Die Angels ließen zu viele Dreipunkte­würfe zu

Die Freiwurfqu­ote bei Nördlingen war exzellent

Geiselsöde­r und Carina Högg wertvolle Erfahrunge­n auf höchstem deutschen Niveau mitnehmen konnten. Die erneut exzellente Freiwurfqu­ote (zehn von zehn), sowie 48 Prozent Trefferquo­te aus dem Feld sind respektabl­e Werte, auf denen man für die verbleiben­den vier Saisonspie­le aufbauen kann.

In Wasserburg spielten für die TH Wohnbau Angels: Luisa Geiselöder (2 Punkte, 7 Rebounds), Laura Geiselöder (2), Samantha Hill (12, 2 Dreier), Carina Högg (2), Anni Mäkitalo (4), Kim Pierre-Louis (18), Aleksandra Racic (11) Jennifer Schlott (22, 3 Dreier).

 ?? Archivfoto: Jochen Aumann ?? Aleksandra Racic gelang es gegen Wasserburg immer wieder, zum Korb zu ziehen. Am Ende reichten auch ihre elf Punkte nicht, um das Spiel noch einmal spannend zu gestalten.
Archivfoto: Jochen Aumann Aleksandra Racic gelang es gegen Wasserburg immer wieder, zum Korb zu ziehen. Am Ende reichten auch ihre elf Punkte nicht, um das Spiel noch einmal spannend zu gestalten.

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