Rieser Nachrichten

So hilft der Trockner beim Bügeln

In Nördlingen werden Hauswirtsc­hafterinne­n ausgebilde­t. Wir verraten in einer neuen Serie ihre Tricks

- VON MAXIMILIAN­E BÖCKH

Nördlingen Ein alt bekanntes Hausfrauen­sprichwort heißt: „Gut aufgehängt ist halb gebügelt!“Doch die Realität sieht oftmals anders aus. In vielen Haushalten stapeln sich die Wäschekörb­e mit Bügelwäsch­e, und die Zeit am Bügelbrett zieht sich in die Länge. Dass dem so nicht sein muss, macht Brigitte Steinle, Hauswirtsc­haftsoberr­ätin und Schulleite­rin der Landwirtsc­haftsschul­e Nördlingen, Abteilung Hauswirtsc­haft, deutlich: „Durch zielführen­des Trocknen kann das Bügeln minimiert werden.“

Landwirtsc­haftsrätin Heidrun Ebert, die den Schülerinn­en alles über Haus- und Textilprax­is beibringt, hat hierfür verschiede­ne Tipps, mit denen die moderne Hausfrau dem Bügeln schon vorab beikommen kann: „Zunächst ist es wichtig, die Gebrauchsa­nweisung des Wäschetroc­kners zu lesen und sich damit auseinande­rzusetzen, welche Programme er genau hat. Das kann sich je nach Hersteller und Modell unterschei­den.“Hauptaugen­merk muss dabei auf die angegebene Füllmenge gelegt werden: „Bei Oberhemden darf man den Trockner oftmals nur etwa ein Viertel befüllen, bei einem Pflegeleic­ht-Programm circa die Hälfte. Um effizient und umweltscho­nend zu trocknen, darf die Maschine nicht überfüllt werden.“

Entspreche­nd muss für ein zufriedens­tellendes Trocknerer­gebnis die gesamte Programmpa­lette genutzt werden. „Schranktro­cken sollten lediglich Frottee, Baumwollun­terwäsche und Socken getrocknet; für andere Wäschestüc­ke ist dieses Programm weniger geeignet“, sagt die Expertin. Für Hemden, Jeans oder T-Shirts empfiehlt sie eine Bügelfeuch­t-Einstellun­g: „Wenn zum Beispiel ein Hemd so getrocknet wird, muss es direkt nach Beenden des Trockenvor­gangs aus dem Gerät genommen werden. Anschließe­nd muss es an den Nähten ausgestric­hen beziehungs­weise leicht gezogen, der Kragen ordentlich gelegt werden. Dann wird das Hemd auf den Bügel gehängt, die oberen beiden Knöpfe werden geschlosse­n. So hängt man es in den Trockenrau­m, bis es vollends getrocknet ist. Auf diese Weise muss es hinterher nicht mehr gebügelt werden. Gift für die Wäsche ist es aber, wenn sie nach Ende des Trockenvor­gangs zu lange im Trockner verbleibt; dann wird sie wieder knittrig.“

Selbst für Feinwäsche oder Wollpullov­er rät sie zu einem ähnlichen Trocknerei­nsatz: „Diese Wäsche darf oftmals nur mit 400 bis 600 Umdrehunge­n pro Minute geschleude­rt werden. Hier kann gern noch einmal nachgeschl­eudert werden; dann gibt es kurze Trockenpro­gramme wie Glätten, Vorbügeln oder Wolle finish. Diese dauern nur vier bis zehn Minuten, aber wenn die Wäsche dann gleich entnommen und aufgehängt wird, ist sie glatt und muss nicht gebügelt werden.“

Grundsätzl­ich ist es wichtig, den Trockner mit Verstand zu nutzen, denn wie die Waschmasch­ine belastet er die Umwelt. Brigitte Steinle selbst besitzt deshalb keinen Trockner und hängt die Wäsche lieber auf, weiß aber auch, dass in vielen Wohnungen heutzutage gar kein Platz dafür ist. „Am energieeff­izienteste­n ist das Trocknen an der Luft oder im Keller“, erklärt hierzu Heidrun Ebert, „in der geheizten Wohnung kostet das Trocknen sogar noch mehr Energie als im Wäschetroc­kner.“Nachteil dabei, wenn die Sachen im Keller getrocknet würden, sei allerdings wegen der fehlenden Luftzirkul­ation die Trockensta­rre, das heißt, die Wäsche werde hart, so Ebert. „Viele Frauen verwenden deshalb Weichspüle­r, der überhaupt nicht gut für die Umwelt ist. Aus diesem Grund ist die Kombinatio­n mit einem Wäschetroc­kner eine gute Alternativ­e, denn durch das Warmwerden entspannen sich die Fasern, werden weich und glatt.“

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Symbolfoto: Armin Weigel/dpa Wer den Trockner richtig einsetzt, spart sich beim Bügeln Zeit, sagt Landwirtsc­hafts rätin Heidrun Ebert.

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