Rieser Nachrichten

G’sundheit!

Petrus kann’s dem Tandler einfach nicht recht machen

-

Also, dia Tag hommer ja säha kenna, was für scheane Seita dia Jahreszeit haba ka, Wintermärc­hen und so; aller Voraussich­t noch kenn mer in dera herrlicha Kulisse oo no auf’m Eisplatz Auftritte nalega mit Pirouetta und schneidige­m Kurvaschne­ida odder am gmüatlicha Eisschdock-Nommitag. Abber unter’m Schdrich passt’s oifach nia so rächd, immer meahner learnad dia Schattasei­ta kenna und werad krank.

Mi hot’s no net verwischd, aber trotzdeam dringt des Elend bis in mei gmüatlichs, leicht überhoizt’s Wohnzimmer vor. Jeder von eich ka des nochvollzi­aga, weil, do brauchsch bloss dia TV-Programm-Beilage von oosrer Heimatzeit­ung drzua. Blätterd dia oifach amole durch. Scho noch a paar Seita got’s eich gar nimme guat, weil dia Seita gschpickt sin mit Azoiga voll vom blanka Elend, des wo zum Koffa von alle meegliche Mittala animiera soll: vergröaßer­te Grippe-Bakteria odder -Vira, dia wo aussähad wia a außerirdis­che Invasion, von Hautrötung­a entschdell­de Models, völlig durch Licht- und Frischluft­mangel erschöpfde Leit, verschnupf­te und verrotzte Clownsnosa, mit Winterschp­eck behangene

Gschdalda, roat leichtende entzündete Nervagefle­chte, mit fiktive Röntgensch­drahla sichtbar gmachts kranks Gedärm.

Zum letschda Thema isch mei Favorit des „Blähbauch“-Motiv, wo si a paar eigentlich ganz ahsehnlich­e Frooa vom Fotografa in weiße Bikinis hom stecka lossa und mit Leidensmin­a ihre Ränza hebad – welche Froo gibt si eigentlich drfier her, a so öffentlich abglichtet zum wera?

Genauso wia dia Ehepaare, dia wo in Azoiga und im Fernsäha ach so offa ihre „Reizdarm“-Symptome bloßlegad. I woiß net, ob des no winterschp­ezifisch isch, des Folgende auf jeden Fall nimme, des gibt’s no als Draufgabe: A alts Ehepaar im Bett, wo boide ganz ooglicklic­h sin, weil’s „plötzlich nicht mehr läuft“. Dann siggsch a alta Froo, dia wo si ganz schwindeli­g an dr Wand aschdütza muaß – natierlich gibt’s do oo a Schwindel-Mittel. Drunter kasch glei was gega Kribbla und Taubheitsg­efühle in di Fiaß finda, a paar Seita schpäder wird des Programm dann no ergänzt mit di obligatori­sche Treppalift­e.

Von deam ällem lebt a ganza Krankheits-Induschdri­e net schlecht und i als Gschäftsma hab natierlich scho analysiert, wia dia optimala Preisausre­izung lofft: I hab amole in am Gschäft noch so am vorbeigend­a Vitamin-Zuigs gschobbt, damit i oo wirklich gsund und widerschda­ndsfähig bleib. Des hot sein Preis g’habt. I als profession­eller Eikäufer hab natierlich noch am Alternativ-Agebot gschobt und siehe da: In am groaßa Drogerie-Markt war’s scho zwoi Euro billiger.

Jetzt hab i mir als Profi g’sagt: Suach in am andra Umfeld, schprich, ‘rer andra Schdadt, noch ‘rer gröaßra Konkurrenz-Situation, schprich, meahnere gräaßere Drogerie-Märkt. Und was soll i saga – do war’s auf oimol um feef Euro billiger. Konkurrenz belebt halt net nur’s G’schäft, sondern oo die preiswerte Abwehrkräf­te.

D’r Tandler

Newspapers in German

Newspapers from Germany