Rieser Nachrichten

So entsteht Mehl

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1.geliefert.

In großen Lastwagen wird das Getreide zur Mühle in Thannhause­n Doch bevor der Weizen in den Silos landet, muss die Qualität geprüft werden. Wie ein Elefantenr­üssel saugt ein Schlauch dafür an fünf verschiede­nen Stellen kleine Menge Getreidekö­rner ein. Über ein Rohrsystem gelangen sie dann direkt ins Labor.

2.

Auch der Müller nimmt eine Probe und misst, wie viel Eiweiß und Feuchte in den Körnern stecken. Diese Daten gibt er an das Labor weiter. Über Kameras und Bildschirm­e kann er die verschiede­nen Stationen, die das Getreide durchläuft, überwachen.

3.

Im Labor nehmen Mitarbeite­r die Weizenkörn­er genau unter die Lupe und untersuche­n die einzelnen Bestandtei­le der Körner. Eines der wichtigste­n Elemente ist das Gluten. Das wirkt wie ein Kleber und sorgt dafür, dass die mit dem Mehl gebackene Semmeln zusammenge­halten werden. Aus dem Weizen herausgezo­gen, fühlt sich Gluten an wie Kaugummi.

4.

Nach den Untersuchu­ngen im Labor wird das Getreide gereinigt, gesiebt und entstaubt. Das ist wichtig, denn ohne die Reinigung könnten kleine Käfer oder Unkrautsam­en, die sich bei der Ernte unter die Körner mischen, ins Mehl gelangen. Danach landet das Getreide je nach Qualität in einem der großen Silos.

5.

Vom Silo aus kommt das Getreide in die Mühle. Das Mühlengebä­ude ist fünf Stockwerke hoch. Dort werden die Weizenkörn­er noch mal gescheuert, gebürstet und gesiebt. Von diesem Reinigungs­prozess stammt das Sprichwort „die Spreu vom Weizen trennen“ab. Das bedeutet soviel wie das Gute vom Schlechten trennen.

6.

Damit sich auch die Schale vom Weizenkorn ablöst, wird das Getreide mit Wasser befeuchtet. Der Müller nennt diesen Vorgang „Netzen“. Er kann bis zu 16 Stunden dauern. Danach ist die Schale ganz weich und lässt sich leicht vom Korn trennen. Da die Körner in großen Maschinen befeuchtet werden, kann man davon aber leider nicht viel sehen. Hier werden sie bereits in riesigen Walzen gemahlen.

7.

Bis zu 21 Mal wird das Getreide abwechseln­d gemahlen und gesiebt. Über fünf Stockwerke fallen die Körner durch einen Dschungel aus silbernen Rohren von den Mahlstühle­n in riesige Siebe und wieder zurück. Übrigens gibt es in der Mühle einen kleinen Aufzug. Den kann der Müller benutzten, falls irgendwo mal eine Maschine hackt. So muss er die fünf Stockwerke des Turms nicht immer zu Fuß hinauf und hinunter laufen

8.

Das sind die großen Siebe. Die Körner werden so stark gemahlen und gesiebt, dass am Ende nur noch weißes Mehl aus den Rohren fällt. Es gibt verschiede­ne Sorten von Mehl. Jede hat eine eigene Nummer. Die zeigt an, wie viele Mineralsto­ffe im Mehl enthalten sind. Das Mehl Type 405 ist das typische Mehl für den Haushalt, die Type 550 enthält mehr Gluten, also Kleber, und ist ideal für Hefeteig.

9.

Nach einer Qualitätsp­rüfung wird das Mehl in Silos gelagert und anschließe­nd an einem Fließband in Ein-Kilo-Packungen abgefüllt. Die kennt ihr vielleicht vom Plätzchen oder Kuchen backen.

10.

Zum Schluss erhalten die Päckchen einen Stempel. Der gibt an, wie lange das Mehl haltbar ist. Danach werden sie auf große Paletten gestapelt und eine Maschine, die aussieht wie eine Krake, umwickelt sie mit Folie zu einem großen Paket. So können die Mehlpäckch­en leicht in einen Lastwagen gestapelt und zu den Zentrallag­ern der Supermärkt­en geliefert werden.

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 ??  ?? Texte: Felicitas Lachmayr Bilder: Bernhard Weizenegge­r Überschrif­ten: Lennart aus Augsburg
Texte: Felicitas Lachmayr Bilder: Bernhard Weizenegge­r Überschrif­ten: Lennart aus Augsburg
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