Gewinnerwartung der Stadtwerke übertroffen
Abwasserentsorgung fährt dickes Plus ein
Nördlingen Bei der vergangenen Sitzung des Werkausschusses im Nördlinger Stadtrat legte Werkleiter Bernhard Kugler das vorläufige Ergebnis der Stadtwerke für das Geschäftsjahr 2017 vor. Demnach lag der Gewinn bei der Abwasserentsorgung mit 731000 Euro zwar unter dem Vorjahresergebnis von 863000 Euro, aber 221000 Euro über der Prognose. Hauptursache ist eine Zunahme der Schmutzwassermenge von zwei Prozent, was unerwartete Mehreinnahmen von 98 000 Euro bedeutet. Durch die Beteiligung der Anschlussgemeinden an den Kosten von Kläranlage und Kanalisation ergeben sich voraussichtlich Mehreinnahmen von rund 45000 Euro.
Für die Wasserversorgung wurde bereits ein Verlust eingeplant, da die Quellschüttung 2017 aufgrund extremer Trockenheit auf durchschnittlich 16,3 Liter pro Sekunde zurückgegangen war und entsprechend Rieswasser zugekauft werden musste. Normalerweise liegen die Schüttungen bei 23 bis 25 Liter pro Sekunde. Der erwartete Verlust von 40 000 Euro erhöhte sich dabei noch auf 48 000 Euro.
Insgesamt entsteht ein kalkulatorischer Gebührenüberschuss von 167 000 Euro, wofür nach Feststellung des endgültigen Ergebnisses eine Gebührenausgleichs-Rückstellung gebildet wird.
Kugler zählte die wichtigsten Maßnahmen der Stadtwerke für das laufende Jahr im Rahmen des Finanzplanes 2017 bis 2021 auf: Das größte Projekt für 2018 wird der Anschluss Löpsingens an die Nördlinger Kläranlage für rund 1,2 Millionen Euro. In der nächsten Sitzung des Werkausschusses im Juni soll die Abwasser-Druckleitungs-Trasse, die größtenteils auf öffentlichen Straßen- und Wegegrundstücken verläuft, vorgestellt werden. Die Erweiterung des Klärwerks Nördlingen kommt auf 120000 Euro. In die Kanalsanierung von Münzgasse und Henkergasse fließen 260000 Euro, am Hohlen Schänzle werden heuer 40 000 Euro investiert, nächstes Jahr 470 000 Euro. Die Kanalisation im Industriegebiet Steinerner Mann Ost kostet 125000 Euro, am Memminger Weg 150 000, im Grosselfinger Baugebiet Kapellenacker 510000 Euro. In die Erschließung des Kleinerdlinger Baugebietes „Hinterm Schloss“fließen heuer 310000 und nächstes Jahr 300000 Euro. Der Verbindungskanal in Nähermemmingen zur ehemaligen Kläranlage kostet 379000 Euro, ins dortige neue Baugebiet fließen für die Wasserentsorgung 400000 und für die Versorgung 150 000 Euro. In Werkzeuge, Geräte, EDV-Ausstattung und Fuhrpark investieren die Stadtwerke heuer 450000 Euro. In der Summe betragen die Investitionen für heuer 4,67 Millionen Euro, davon 4,19 Millionen in die Abwasserentsorgung und 480000 in die Wasserversorgung. Insgesamt benötigen die Wasserwerke für das laufende Jahr 6,15 Millionen Euro; 5,32 Millionen für Entsorgung und 830000 für die Versorgung.