Wie wäre es mit der Online City Oettingen, der OCO?
Zum Bericht „Leben in die Innenstadt bringen“in den Rieser Nachrichten am 24. Februar:
Je kleiner die Stadt, desto größer ist das Problem mit Leerständen. In manchen Kleinstädten Deutschlands liegt die Leerstandsquote bereits bei 40 Prozent. Oettingen entwickelt sich genau dort hin. In vielen Geschäften des lokalen Handels ist das Problembewusstsein für den digitalen Wandel noch unzureichend ausgeprägt. Viele von ihnen betreiben ihr Geschäft noch wie vor 50 Jahren, während die Kunden schon im Digitalzeitalter angekommen sind.
Das Einkaufsverhalten der Kunden hat sich grundlegend geändert. Männer shoppen online nach 20 Uhr, Frauen sonntags. Wenn der Kunde seine Einkäufe online tätigt, sind die Ladengeschäfte geschlossen. Händler die dann nicht im Netz anbieten, sind aus dem Rennen. Konventionelle Insellösungen wie Heimatgutscheine oder Bonuskarten helfen da nur wenig.
Warum bieten die lokalen Händler ihre Produkte nicht gemeinschaftlich im Netz an? Beispielsweise als Online-City-Oettingen – OCO statt ROC. Online shoppen – vor Ort abholen. Hier wäre etwas mehr „digitale Fantasie“schon wünschenswert. Einen entsprechenden Vorstoß gab es schon zu Agenda-21-Zeiten im Jahre 2005 (RN berichteten).
2005 waren solche Konzepte sicherlich noch visionär. Aber nun ist die Zeit dafür. Sicherlich wird es einige Zeit dauern, bis ein solches Konzept trägt. Nur wer jetzt nicht beginnt, wird in fünf bis zehn Jahren weiterhin den Stillstand verwalten und behaupten „Wir haben doch alles getan ...“.
Die ersten Städte in Deutschland verfolgen dieses Konzept bereits, um den lokalen Handel zu stützen. Vielleicht denkt der Stadtrat demnächst auch über eine solche Lösung nach. Eine Diskussion wäre es allemal wert.