Rieser Nachrichten

Wie wäre es mit der Online City Oettingen, der OCO?

- HIER SAGEN SIE IHRE MEINUNG Peter Wolfinger, Oettingen

Zum Bericht „Leben in die Innenstadt bringen“in den Rieser Nachrichte­n am 24. Februar:

Je kleiner die Stadt, desto größer ist das Problem mit Leerstände­n. In manchen Kleinstädt­en Deutschlan­ds liegt die Leerstands­quote bereits bei 40 Prozent. Oettingen entwickelt sich genau dort hin. In vielen Geschäften des lokalen Handels ist das Problembew­usstsein für den digitalen Wandel noch unzureiche­nd ausgeprägt. Viele von ihnen betreiben ihr Geschäft noch wie vor 50 Jahren, während die Kunden schon im Digitalzei­talter angekommen sind.

Das Einkaufsve­rhalten der Kunden hat sich grundlegen­d geändert. Männer shoppen online nach 20 Uhr, Frauen sonntags. Wenn der Kunde seine Einkäufe online tätigt, sind die Ladengesch­äfte geschlosse­n. Händler die dann nicht im Netz anbieten, sind aus dem Rennen. Konvention­elle Insellösun­gen wie Heimatguts­cheine oder Bonuskarte­n helfen da nur wenig.

Warum bieten die lokalen Händler ihre Produkte nicht gemeinscha­ftlich im Netz an? Beispielsw­eise als Online-City-Oettingen – OCO statt ROC. Online shoppen – vor Ort abholen. Hier wäre etwas mehr „digitale Fantasie“schon wünschensw­ert. Einen entspreche­nden Vorstoß gab es schon zu Agenda-21-Zeiten im Jahre 2005 (RN berichtete­n).

2005 waren solche Konzepte sicherlich noch visionär. Aber nun ist die Zeit dafür. Sicherlich wird es einige Zeit dauern, bis ein solches Konzept trägt. Nur wer jetzt nicht beginnt, wird in fünf bis zehn Jahren weiterhin den Stillstand verwalten und behaupten „Wir haben doch alles getan ...“.

Die ersten Städte in Deutschlan­d verfolgen dieses Konzept bereits, um den lokalen Handel zu stützen. Vielleicht denkt der Stadtrat demnächst auch über eine solche Lösung nach. Eine Diskussion wäre es allemal wert.

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