Rieser Nachrichten

Der Wettkampf an der Konsole

Viele Jugendlich­e treten in Onlinespie­len gegeneinan­der an. Doch der eSport kann gefährlich sein

- VON DOMINIK SCHWEMMER mich!

Landkreis Der Ausdruck „eSport“steht für Wettkämpfe, die mittels Videospiel­en ausgetrage­n werden. Die Spieler messen sich dabei nicht nur in Sportspiel­en, sondern auch in Strategie-, Kampf-, Renn- und Rollenspie­len. Gespielt wird an Videokonso­len oder am Computer. Für die meisten Spiele gibt es Plattforme­n im Internet. Wie im realen Sport sind dort richtige Turniere und Ligen. In den vergangene­n Jahren erfreut sich die Szene zunehmende­r Aufmerksam­keit, besonders durch Liveberich­terstattun­gen auf Streaming-Diensten wie Youtube und Twitch.

Dadurch wurden auch große Sponsoren wie der Chip-Hersteller Intel auf den eSport aufmerksam. Mittlerwei­le gibt es deshalb wertvolle Preise und hohe Geldbeträg­e zu gewinnen. Bei einem StarcraftI­I-Turnier, das Ende Januar in Leipzig stattfand, gab es für den Gewinner über 100 000 Euro Preisgeld. Bei einem Counter-Strike-Turnier, das im kommenden Juli in der Kölner Lanxess-Arena ausgetrage­n werden soll, kann der Sieger sogar noch mehr Preisgeld einstreich­en. Aber wie läuft so ein virtuelles Turnier eigentlich ab?

Weil die Turniere im Netz stattfinde­n, kann jeder mit einer guten Internetve­rbindung von zu Hause aus teilnehmen. Nur zu besonderen Veranstalt­ungen wie der deutschen Meistersch­aft oder der Weltmeiste­rschaft treffen sich die Teilnehmer an einem bestimmten Ort. Wer selbst eSport treiben möchte, muss sich erst einmal online bei einer Plattform registrier­en. Zum Beispiel bei der Deutschen eSport Bundesliga (DeSBL) oder der Electronic Sports League (ESL). Nach der Registrier­ung muss sich der eSportler dann noch für ein Spiel entscheide­n. Auf der Plattform der ESL werden Turniere für über 60 verschiede­ne Videospiel­e angeboten, zum Beispiel „League of Legends“oder „Fifa“.

Angehende Zocker sollten sich allerdings bewusst sein, dass das Spielen in der virtuellen Welt zum Problem werden kann. Die Psychologi­n Birgit Zech warnt davor, dass eSport süchtig machen kann. Denn in vielen Spielen ist ein Belohnungs­system integriert. Das soll die Spieler dazu bringen, möglichst viel zu spielen.

„Vor allem dann, wenn Jugendlich­e nur noch im virtuellen Raum sind und ihr reales Umfeld vernachläs­sigen, kann das dann gefährlich werden“, sagt Zech. Nicht jeder Jugendlich­e sei gleich stark gefährdet, süchtig zu werden. Wichtig, um einer Sucht vorzubeuge­n, sei beispielsw­eise, dass der eSportler Freunde im realen Leben habe und sich mit denen auch regelmäßig treffe, sagt Zech. Auch der Rückhalt durch die Familie sei für Spieler sehr wichtig, damit das Zocken ungefährli­ch ist. Laut Zech gibt es aber auch Spiele, mit denen die Gamer wichtige Fähigkeite­n lernen und trainieren können. „Das Spiel,Minecraft‘ zum Beispiel ist wie digitales Lego, es fördert die Kreativitä­t der jeweiligen Spieler“, erklärt Zech. Die Computersp­iele haben also nicht nur ihre schlechten, sondern auch guten Seiten.»Lies

Beim eSport gibt es hohe Preise zu gewinnen

Gamer sollten die Realität nicht vernachläs­sigen

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Foto: Caroline Seidel Beim virtuellen Fußballspi­elen ist der Rasen grün. Ansonsten haben das Konsolen spiel „Fifa“und der reale Fußballspo­rt nicht viel gemeinsam. Doch der eSport kann nicht nur Spaß machen, sondern auch zu Suchtprobl­emen führen.

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