Rieser Nachrichten

Marx: „Es geht mir zu langsam“

Kardinal macht Druck bei Finanzrefo­rmen

- VON DANIEL WIRSCHING

Augsburg Dem Münchner Kardinal Reinhard Marx geht die Reform der kirchliche­n Finanzverw­altung nicht schnell genug. Die vor vier Jahren von den deutschen katholisch­en Bischöfen gestartete „Transparen­zoffensive“in finanziell­en Angelegenh­eiten sei ein „erster Schub“gewesen, sagte der Vorsitzend­e der Deutschen und der Freisinger Bischofsko­nferenz am Donnerstag in Augsburg nach einem zweitägige­n Treffen der bayerische­n Bischöfe. Nun müssten die Bischöfe voranschre­iten – mit dem Ziel, die Vermögensv­erhältniss­e in allen 27 deutschen Bistümern transparen­t darlegen zu können und die Finanzverw­altung vergleichb­ar zu machen. Dieser Prozess „geht mir zu langsam“, sagte Marx. Der Finanzskan­dal in Eichstätt habe gezeigt, dass es „so nicht geht“. Auch wegen unzureiche­nder Kontrollen könnte das Bistum Eichstätt einen Verlust von bis zu 50 Millionen Euro durch dubiose Immobilien­geschäfte erleiden.

Zum Umgang mit Populismus äußerte sich Marx ebenfalls. Zwar hätten die bayerische­n Bischöfe keine gemeinsame Strategie beschlosse­n. Gleichwohl erklärten sie, „rechtsextr­emen, rassistisc­hen und menschenve­rachtenden Tendenzen entschiede­n“entgegenzu­treten. Aus diesem Grund beschlosse­n die Bischöfe auch, an den Bildungsei­nrichtunge­n Caritas-Pirckheime­rHaus in Nürnberg und KardinalDö­pfner-Haus in Freising „Kompetenzz­entren für Demokratie­arbeit“zu gründen. „Wir haben die Aufgabe, dass Hass und Gegeneinan­der nicht steigen, sondern Gräben zugeschütt­et werden“, sagte Marx.

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