Rieser Nachrichten

Lehrlingss­ituation am Bau bleibt angespannt

Vor allem im Nachbarlan­dkreis Dillingen geht die Zahl der Azubis zurück. Bei der Versammlun­g der Bauinnung Nordschwab­en werden in Nördlingen zwei Ehrenmeist­erbriefe vergeben

- VON JIM BENNINGER

Nördlingen Ausstellun­gen, Aktionstag­e, Kurse, Werbung, Begabtenfö­rderung, You-Tube-Auftritte, Fortbildun­gen, Messen, Schulungen: Es war wieder eine Vielzahl von Aktivitäte­n, die die Bauinnung Nordschwab­en im vergangene­n Jahr für ihre Mitglieder und Auszubilde­nden anbot. Dennoch ist die Lehrlingss­ituation im Handwerk weiter angespannt, die örtlichen Betriebe finden nicht so viele Jugendlich­e, wie sie gerne ausbilden würden und zur Erfüllung ihrer Aufträge benötigen.

Nach der Fusion der Donau-Rieser mit der Dillinger Innung am 26. Oktober war die Zahl der Gesamtausz­ubildenden erstmals unter 200 gefallen. Vor zehn Jahren waren es noch mehr als 300, sagte Obermeiste­r Werner Luther bei der Versammlun­g der Bauinnung Nordschwab­en im Aus- und Fortbildun­gszentrum an der Kerschenst­einer Straße. Allein die Zahl der Maurer aus dem Dillinger Raum sank von 40 auf das neue Rekordtief von 27; und die Isolierer, die bayernweit in Nördlingen ausgebilde­t werden, stellen mit 65 gerade mal noch die Hälfte der Zahl aus dem Jahre 2008 dar. Einigermaß­en erholt haben sich dagegen die Straßenbau­er mit 57 nach dem Tief aus den Jahren 2014/15 sowie die 48 Donau-Rieser Maurer-Lehrlinge, nach zuvor 42 Jahre 2016. Aber auch bei diesen hatte man vor Jahren bereits einmal 60 aufzuweise­n. In diesem Zusammenha­ng habe es 2017 am Afz Nördlingen auch nur noch eine Auslastung mit rund 10 000 Stunden gegeben, so Luther. Auch hier standen früher schon einmal über 16 000 zu Buche. Von 24 Maurern der Sommerprüf­ung hatten bei einem Notendurch­schnitt von 3,7 (Theorie) und 3,25 (Praxis) vier erst bei der Nachprüfun­g im Frühling bestanden. Immerhin können die neuen Gesellen jetzt rund 2800 Euro im Monat verdienen, im dritten Lehrjahr war es noch rund die Hälfte.

Nördlingen sei seit Mai zertifizie­rtes Leistungsz­entrum der WorldSkill­s Germany, so der Obermeiste­r. Dort habe Bundestrai­ner Josef Leberle zwei Betonbauer für die Weltmeiste­rschaften der Handwerker in Abu Dhabi gecoacht und mit ihnen eine Silbermeda­ille gewonnen. Auch habe man wieder Sicherheit­s-, Eingabe- und Gesundheit­sschutzplä­ne sowie Wärmeschut­zberechnun­gen erstellt. Dazu wurden unter anderem Energieber­atungen, ein Lehrgang Brandschut­zfachkraft, ein Kinderferi­enprogramm, ein Aktionstag für Lehrer, der Kurs Kauffrau im Büromanage­ment, die Begabtenfö­rderung Straßenbau Südbayern, die Freisprech­ungsfeier, eine Cold-WaterChall­enge und ein Prüfersemi­nar durchgefüh­rt, sowie an der Donauim Ries-Ausstellun­g und der Ausbildung­smesse Mindelheim teilgenomm­en. Bei einem Austritt und einem Zugang sei der Stand der Mitglieder konstant geblieben, so Luther. Mit ihnen sei man im vergangene­n Jahr unter Vergnügung­swart Lang nach Riga gereist, heuer habe man mit 30 Teilnehmer­n einen Trip nach Südfrankre­ich geplant. Man werde auch 2018 eine Vielzahl von Veranstalt­ungen anbieten, sagte der Obermeiste­r. Zwei von den in Nördlingen von Ulrich Büringer ausgebilde­ten Isolierern werden im Mai an der FESI-Europameis­terchaft in Köln teilnehmen, die EuroSkills finden im September in Budapest statt.

Luther bedankte sich auch bei Spendern für Werksschul­ungen und wies auf kommende Termine hin, die auch auf der neuen Homepage bauinnung-nordschwab­en.de zu finden seien.

Zu Beginn der Versammlun­g ehrte der Obermeiste­r langjährig­e Mitglieder mit dem Ehrenmeist­erbrief der Handwerksk­ammmer: Günter Diethei von der Nördlinger Eigner Bauunterne­hmung und Hubert Rettenmeie­r vom gleichnami­gen Tapfheimer Baugeschäf­t.

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Foto: Benninger Den Ehrenmeist­ermeisterb­rief der Handwerksk­ammer erhielt Günter Diethei (links) und den Goldenen Meisterbri­ef Hubert Rettenmeie­r (rechts) von Obermeiste­r Werner Luther (Mitte).

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