Ein Bürgerladen für Oettingen
Zum Bericht „Was unternehmen Sie gegen den Leerstand?“in den Rieser Nachrichten am 16. März: „Wirtschaft ist Chefsache“, so die Bürgermeisterin im Bürgermeisterwahlkampf (siehe auch RN vom 29.10.2013). Im Interview hat die Bürgermeisterin allerdings in einem Punkt recht, das Einkaufsverhalten der Leute hat sich geändert. Nur dass sie diese Entwicklung als gottgegeben darstellt, ohne darauf zu reagieren, ist fatal. Alle Aktionen, die sie in ihrem Interview aufführt, wurden von der Werbegemeinschaft initiiert. Soviel zum Thema „Chefsache“. Das die Bürgermeisterin nun auch noch ein freies W-Lan-Netz im Freibad, am Wohnwagenstellplatz und im Juze als Maßnahme gegen die Ladenleerstände aufführt, zeugt von mangelnder digitaler Kompetenz und stützt eher den Online-Handel als die lokalen Ladengeschäfte. Eine Idee wäre es hingegen, die noch vorhandenen Kräfte der Ladeninhaber zu bündeln und alle Artikel gemeinsam in einem Online-Shop anzubieten. Motto: „Angebote deiner Stadt auf einen Blick – und Klick“.
Hier könnte ein Bürgerladen tatsächlich eine zentrale Rolle spielen. Die Kunden bestellen online und die Artikel können im Bürgerladen oder (wenn vom Händler gewollt) im Ladengeschäft abgeholt werden. Doch das muss koordiniert und verwaltet werden. Das anzustoßen, wäre jetzt „Chefsache“.