Stallbau wird schwieriger
Nördlingen Bei einer gut besuchten Veranstaltung der Landwirtschaftsämter Nördlingen und Wertingen im Harburger Kratzhof ging der Nördlinger Leiter Manfred Faber auf die Probleme und immer höheren Hürden bei Genehmigungsverfahren für Stallbaumaßnahmen ein.
Das Bauen im Innenbereich sei wegen Geruchsemissionen kaum mehr möglich, deswegen könne eine Aussiedlung in den Außenbereich Abhilfe schaffen, so Dr. Stefan Neser von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Strenge Abstandsregelungen bei empfindlichen Ökosystemen könnten aber auch hier eine Genehmigung erschweren. Mit der bevorstehenden Überarbeitung der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft würden die Grenzwerte voraussichtlich noch weiter verschärft, so Neser. Ihm zufolge ist es empfehlenswert, einen Standort mit Entwicklungsmöglichkeiten zu suchen und diesen gegenüber einer herannahenden Wohnbebauung zu schützen.
Ingenieurin Gutmann vom gleichnamigen Büro referierte über die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, die seit 1. August 2017 gilt und durch die „Technische Regel für wassergefährdende Stoffe“präzisiert wird. Demnach müssen Sickerwasserbehälter größer als 25 Kubikmeter, Güllebehälter mit über 500 Kubik und Fahrsilos bzw. Mistlager größer als 1000 Kubik von einer zertifizierten Fachfirma errichtet und vor Inbetriebnahme durch einen Sachverständigen geprüft werden. Für künftig neue Güllebehälter sei ein Bodengutachten zu erstellen und eine Leckageerkennung einzubauen. Die Rohre müssten vollverschweißt und druckfest verlegt sein. Ottmar Hurler vom AELF Wertingen leitete die anschließende Diskussion, bei der viele Detailfragen Bauwilliger beantwortet werden konnten.