Rieser Nachrichten

Dafür gibt der Landkreis in diesem Jahr Geld aus

Gestern hat der Kreistag den Etat für das Jahr 2018 verabschie­det. Insgesamt entschiede­n die Räte über Einnahmen und Ausgaben in Höhe von rund 146,3 Millionen Euro

- VON MARTINA BACHMANN

Landkreis Wer wissen will, wofür der Landkreis sein Geld ausgibt, der könnte ins Navi mal folgende Adresse eingeben: Schäufelin­straße 8 in Nördlingen. Dort steht das Theodor-Heuss-Gymnasium – und wer schon lange nicht mehr dort war, wird verwundert sein, was er vorfindet. Die Schule sieht zwar noch nicht so aus, wie auf dem Bild auf der Bautafel – doch man kann erahnen, was hier für insgesamt rund 30 Millionen Euro entsteht. Auch die Realschule in Wemding wird saniert, das Schulzentr­um Rain steht in den Startlöche­rn, genauso wie das Gymnasium Donauwörth. Nicht zu vergessen ein weiterer Bauabschni­tt am Gymnasium Oettingen. 2018 wird der Landkreis Donau-Ries alleine im Bereich Schulbau rund 14,8 Millionen Euro investiere­n.

Insgesamt entschiede­n die Kreisräte gestern über Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 146,3 Millionen Euro. Damit ist der Etat noch umfangreic­her als 2017. Viel Geld erhält der Kreis von den Städten und Gemeinden, sie müssen die sogenannte Kreisumlag­e an ihn bezahlen. Zwar wurde der Hebesatz um 0,5 auf 47 Prozentpun­kte gesenkt, darauf hatten sich die Kreisräte bereits im vergangene­n Jahr geeinigt. Doch weil sich andere Berechnung­sfaktoren geändert haben – die sogenannte­n Umlagegrun­dlagen – mussten die Kommunen dennoch mehr bezahlen, insgesamt rund 74,68 Millionen Euro. Die Kreisumlag­e ist damit die wichtigste Einnahmequ­elle des Landkreise­s. Bei den laufenden Ausgaben schlagen die Personalko­sten im Haushalt mit rund 22,4 Millionen Euro zu Buche. Im vergangene­n Jahr waren das noch 1,6 Millionen Euro weniger. Doch heuer musste Kämmerer Franz Hlouschek zu erwartende tarifliche Steigerung­en und zusätzlich geschaffen­e Stellen berücksich­tigen. Einen großen Posten nimmt auch die Jugendhilf­e mit 11,72 Millionen Euro ein. Rund 35,6 Millionen Euro muss der Landkreis an den Bezirk Schwaben weiterleit­en.

Nicht nur in Schulen wird 2018 investiert, auch in die Kreisstraß­en. Für den Straßenbau sind rund 5,98 Millionen Euro vorgesehen. So sollen etwa der Radweg Genderking­en-Nordheim oder die Ortsdurchf­ahrt Rögling in diesem Jahr fertiggest­ellt werden. Neu angegangen werden die DON 11 in Möttingen, die DON 9 östlich Hohenalthe­im, DON 38 in Oberndorf sowie die DON 29 östlich Niederschö­nenfeld. Um alle Investitio­nen in einer Höhe von insgesamt rund 25,9 Millionen Euro zu stemmen, nimmt der Landkreis keine Kredite auf. Damit bleibt er auch im zweiten Jahr in Folge ohne Schulden – und muss weder Kredite bedienen, noch Zins zahlen.

Das Geld wird großteils im Verwaltung­shaushalt „erwirtscha­ftet“, in dem die laufenden Einnahmen und Ausgaben aufgeführt sind. Das hat im vergangene­n Jahr allerdings etwas besser geklappt, die sogedie nannte Zuführung zum Vermögensh­aushalt (Investitio­nen) sinkt um rund 540000 Euro. Das fehlende Geld, rund zwei Millionen Euro, entnimmt Kämmerer Hlouschek aus der Rücklage. Er erwartet, dass sie am Ende des Jahres noch bei rund 2,57 Millionen Euro liegen wird.

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