Bewerbung könnte viel Geld einbringen
Nördlingen wird derzeit als finanzschwache Kommune eingestuft, die Finanzkraft lag zuletzt unter dem Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden. Welche Auswirkungen das hat
Nördlingen Geld will die Stadt Nördlingen dank eines besonderen Programms bekommen: In der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses im Nördlinger Stadtrat informierte Stadtkämmerer Bernhard Kugler über einen Antrag der Stadtverwaltung im Kommunal-Investitionsprogramm zur Verbesserung der Schulinfrastruktur finanzschwacher Kommunen. Nördlingen ist als solche eingestuft, da die Finanzkraft der Stadt von 2014 bis 2016 unter dem Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden lag.
Von den 293 Millionen Euro des Programmes entfallen auf den Regierungsbezirk Schwaben 29,4 Millionen und auf den Landkreis Donau-Ries 1,5 Millionen. 36 Gemeinden sind antragsberechtigt, woraus der Stadtkämmerer einen taktischen Rückschluss zog – aussichtsreich seien keine zu großen Maßnahmen, da möglichst viele Gemeinden be- werden sollen. Die Stadtverwaltung gab zwei Bewerbungen ab: Für die energetische Dachsanierung der städtischen Mehrzweckhalle mit Hallenbad, die 386500 Euro kostet, sowie die Generalsanierung der Kurzstreckenlaufbahn und Weitsprunganlage an der Schulsportanlage Löpsingen für 125300 Euro. Die Verwaltung war schon einmal erfolgreich mit einer derartigen Bewerbung und hatte 170000 Euro für den Aufzug der Musikschule im Spitalhof bekommen. Über den Antrag entscheidet die Regierung von Schwaben nach der Bewerbungsfrist bis 24. April; bei Annahme muss die jeweilige Baumaßnahme spätestens bis 31. Dezember 2022 abgeschlossen sein.
Der Ausschuss genehmigte dem TSV Nördlingen wie in den vergangenen Jahren einen Zuschuss von 16 000 Euro für die Basketballabteilung und 6000 Euro für das FußballNachwuchsleistungszentrum. Erstmals werden beide Zuschüsse in ei- nem Posten zusammengefasst, da sich Kosten-Schwerpunkte innerhalb dieser beiden Bereiche verschoben haben, was der Verein allerdings intern regulieren soll. Die Stadtteilliste hatte eine Anfrage gestellt, wie viele Nördlinger im Fußball-Leistungszentrum trainieren – es sind 120 in sieben Mannschaften. Trainervergütungen fallen für die Stadt an, da die vier vom DFB übernommenen Trainergehälter nur einen Teil der Trainingsmaßnahmen abdecken. Stadtrat Markus Landenberger-Schneider (CSU) würdigte an dieser Stelle den ehrenamtlichen Einsatz zahlreicher Trainer.
Der Ausschuss verabschiedete in der Sitzung vor dem Hintergrund der Flutkatastrophe in Otting noch eine Ausweitung der städtischen Sachversicherungen gegen Elemenrücksichtigt tarrisiken, also Überschwemmung, Erdbeben und Lawinen. Konkret werden fünf Liegenschaften in den zwei höchsten der fünf Risikokategorien zusätzlich versichert: Feuerwehrhaus, Gemeindezentrum und Leichenhalle in Löpsingen, der Kiosk am Schmähinger Badeweiher sowie ein Lagergebäude in der Baldinger Talergasse. Der Gesamtjahresbeitrag beläuft sich auf 1540 Euro; eine Selbstbeteiligung von 5000 Euro pro Schadensfall ist obligatorisch. Weiterhin verlängerten die Stadträte im Ausschuss um weitere zehn Jahre das Sondernutzungs-Entgelt von 0,03 Cent pro Kilowattstunde für private Fernwärmeund Gasversorger, konkret die Nahwärme Dürrenzimmern eG, das Wärmenetz Grosselfingen eG und die Sonnenenergie Nördlingen eG. Dabei handelt es sich um die Nutzung öffentlichen Straßenraumes für Leitungen, für die auch reguläre Strom- und Gasversorger Gebühren entrichten müssen.
Dank an die ehrenamtlichen Trainer