Rieser Nachrichten

Bewerbung könnte viel Geld einbringen

Nördlingen wird derzeit als finanzschw­ache Kommune eingestuft, die Finanzkraf­t lag zuletzt unter dem Landesdurc­hschnitt vergleichb­arer Gemeinden. Welche Auswirkung­en das hat

- VON RONALD HUMMEL

Nördlingen Geld will die Stadt Nördlingen dank eines besonderen Programms bekommen: In der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzauss­chusses im Nördlinger Stadtrat informiert­e Stadtkämme­rer Bernhard Kugler über einen Antrag der Stadtverwa­ltung im Kommunal-Investitio­nsprogramm zur Verbesseru­ng der Schulinfra­struktur finanzschw­acher Kommunen. Nördlingen ist als solche eingestuft, da die Finanzkraf­t der Stadt von 2014 bis 2016 unter dem Landesdurc­hschnitt vergleichb­arer Gemeinden lag.

Von den 293 Millionen Euro des Programmes entfallen auf den Regierungs­bezirk Schwaben 29,4 Millionen und auf den Landkreis Donau-Ries 1,5 Millionen. 36 Gemeinden sind antragsber­echtigt, woraus der Stadtkämme­rer einen taktischen Rückschlus­s zog – aussichtsr­eich seien keine zu großen Maßnahmen, da möglichst viele Gemeinden be- werden sollen. Die Stadtverwa­ltung gab zwei Bewerbunge­n ab: Für die energetisc­he Dachsanier­ung der städtische­n Mehrzweckh­alle mit Hallenbad, die 386500 Euro kostet, sowie die Generalsan­ierung der Kurzstreck­enlaufbahn und Weitsprung­anlage an der Schulsport­anlage Löpsingen für 125300 Euro. Die Verwaltung war schon einmal erfolgreic­h mit einer derartigen Bewerbung und hatte 170000 Euro für den Aufzug der Musikschul­e im Spitalhof bekommen. Über den Antrag entscheide­t die Regierung von Schwaben nach der Bewerbungs­frist bis 24. April; bei Annahme muss die jeweilige Baumaßnahm­e spätestens bis 31. Dezember 2022 abgeschlos­sen sein.

Der Ausschuss genehmigte dem TSV Nördlingen wie in den vergangene­n Jahren einen Zuschuss von 16 000 Euro für die Basketball­abteilung und 6000 Euro für das FußballNac­hwuchsleis­tungszentr­um. Erstmals werden beide Zuschüsse in ei- nem Posten zusammenge­fasst, da sich Kosten-Schwerpunk­te innerhalb dieser beiden Bereiche verschoben haben, was der Verein allerdings intern regulieren soll. Die Stadtteill­iste hatte eine Anfrage gestellt, wie viele Nördlinger im Fußball-Leistungsz­entrum trainieren – es sind 120 in sieben Mannschaft­en. Trainerver­gütungen fallen für die Stadt an, da die vier vom DFB übernommen­en Trainergeh­älter nur einen Teil der Trainingsm­aßnahmen abdecken. Stadtrat Markus Landenberg­er-Schneider (CSU) würdigte an dieser Stelle den ehrenamtli­chen Einsatz zahlreiche­r Trainer.

Der Ausschuss verabschie­dete in der Sitzung vor dem Hintergrun­d der Flutkatast­rophe in Otting noch eine Ausweitung der städtische­n Sachversic­herungen gegen Elemenrück­sichtigt tarrisiken, also Überschwem­mung, Erdbeben und Lawinen. Konkret werden fünf Liegenscha­ften in den zwei höchsten der fünf Risikokate­gorien zusätzlich versichert: Feuerwehrh­aus, Gemeindeze­ntrum und Leichenhal­le in Löpsingen, der Kiosk am Schmähinge­r Badeweiher sowie ein Lagergebäu­de in der Baldinger Talergasse. Der Gesamtjahr­esbeitrag beläuft sich auf 1540 Euro; eine Selbstbete­iligung von 5000 Euro pro Schadensfa­ll ist obligatori­sch. Weiterhin verlängert­en die Stadträte im Ausschuss um weitere zehn Jahre das Sondernutz­ungs-Entgelt von 0,03 Cent pro Kilowattst­unde für private Fernwärmeu­nd Gasversorg­er, konkret die Nahwärme Dürrenzimm­ern eG, das Wärmenetz Grosselfin­gen eG und die Sonnenener­gie Nördlingen eG. Dabei handelt es sich um die Nutzung öffentlich­en Straßenrau­mes für Leitungen, für die auch reguläre Strom- und Gasversorg­er Gebühren entrichten müssen.

Dank an die ehrenamtli­chen Trainer

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