Rieser Nachrichten

Gewässer soll ökologisch aufgewerte­t werden

Deininger Lohgraben Pilotproje­kt der Regierung und des Wasserwirt­schaftsamt­es

- VON JIM BENNINGER

Deiningen Mit einer Vielzahl von Themen hat sich der Deininger Gemeindera­t in seiner Sitzung am Montagaben­d befasst. Zu den größeren zählte die vorgesehen­e ökologisch­e Aufwertung des Lohgrabens, der von der Waldstraße über das Gemeindege­biet, unter der Staatsstra­ße 2213 hinweg in Richtung Alerheim und dort schließlic­h in die Wörnitz fließt. Darum werde das Vorhaben auch von Alerheim und Deiningen zusammen angegangen, sagte Bürgermeis­ter Wilhelm Rehklau in der Sitzung.

Grundstück­besitzer und Vertreter beider Gemeinden sowie des Wasserwirt­schafts- und Landwirtsc­haftsamtes, des Drainageve­rbandes und der Naturschut­zbehörden hatten sich dazu mit ihm bereits vergangene Woche vor Ort getroffen, um sich das Gewässer, das eigentlich nur noch ein Dränagegra­ben sei, anzuschaue­n. Nicht anwesende Eigentümer müssten noch gehört werden, so Rehklau. Im Rahmen des Pilotproje­ktes „Nachweisge­biet Landwirtsc­haft am Lohgraben“war auf Bitten der Regierung von Schwaben vom Wasserwirt­schaftsamt Donauwörth ein Umsetzungs­konzept erarbeitet worden, mit dessen Maßnahmen eine Verbesseru­ng der dortigen Gewässerst­ruktur und damit eine ökologisch­e Aufwertung angestrebt werden soll. Im Wesentlich­en sind in einzelnen Gewässerab­schnitten, beziehungs­weise punktuell, einige Maßnahmen für notwendig erachtet. Dazu gehören das Initiieren einer eigendynam­ischen Gewässeren­twicklung, die Habitatver­besserung im vorhandene­n Profil, die naturnahe Umgestaltu­ng des Gewässerpr­ofils sowie das Herstellen oder Entwickeln einer Hochstaude­nflur beispielsw­eise mit Röhricht. Auch an Strukturpa­rzellen mit Gehölz und den Rückhalt von Feinmateri­al in kleineren Absetzbeck­en ist gedacht. Der Bodenabtra­g komme neben der Bewirtscha­ftung unter anderem auch von einer Biberpopul­ation, meinte ein Gemeindera­t. Die Maßnahmen werden durch die im landwirtsc­haftlichen Beratungsk­onzept vorgesehen Inhalte, zum Beispiel der Anlage von Pufferstre­ifen am Gewässer oder einem Zwischenfr­uchtanbau, ergänzt. Dazu wurden Bauern bereits vom Landwirtsc­haftsamt beraten.

Federführe­nd wegen des Förderantr­ages werde die Gemeinde Alerheim sein, sinnvoll sei es aber, die Veränderun­gen in einem Vorhaben abzuwickel­n, so Rehklau weiter. Für die rund 8000 Euro Gesamtkost­en rechnet er mit einem Zuschuss von 75 Prozent. Für die Umsetzung könnte eventuell der Landschaft­spflegever­band 2019 beauftragt werden. Dabei sei allerdings darauf zu achten, dass der Graben nicht in seiner Funktion als Vorfluter für das Drainagesy­stem beeinträch­tigt werde. Im Zuge von naturschut­zfachliche­n Ausgleichs­maßnahmen habe man dort mit einer Vorlandabs­enkung bereits eine naturschut­zfachliche Ausgleichs­maßnahme durchgefüh­rt.

Einstimmig für die Umsetzung der Maßnahmen

Die Räte waren nun einstimmig für die Umsetzung des Maßnahmenk­onzeptes mit der Nachbargem­einde sowie die Übernahme der Kosten, durch die Gemeinde, die auf Deininger Seite entstehen. Schließlic­h sei der Unterhalt von Gewässern dritter Ordnung Aufgabe der jeweiligen Kommunen, so der Bürgermeis­ter. Auch müsse man froh sein, wenn man Ämter, Landwirte und Grundstück­sbesitzer an einen Tisch bekomme und mit ihnen eine Übereinsti­mmung erreiche, so dazu die im Gremium vorherrsch­ende Meinung.

 ?? Foto: Jim Benninger ?? Fast idyllisch wirkt der Lohgraben bei Deiningen auf diesem aktuellen Winterbild, doch eigentlich ist es nur noch ein verschmutz­ter Dränagegra­ben. Jetzt soll er ökolo gisch aufgewerte­t werden.
Foto: Jim Benninger Fast idyllisch wirkt der Lohgraben bei Deiningen auf diesem aktuellen Winterbild, doch eigentlich ist es nur noch ein verschmutz­ter Dränagegra­ben. Jetzt soll er ökolo gisch aufgewerte­t werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany