Rieser Nachrichten

Radweg von Nördlingen nach Pflaumloch

Riesbürger Rat stimmt Idee aus der Großen Kreisstadt zu. Investitio­n ins Netz

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Riesbürg Nachdem die Deutsche Telekom kein Interesse an einem weiteren Ausbau der Breitbandi­nfrastrukt­ur in Riesbürg hat (wir berichtete­n), nimmt die Kommune die Sache selbst in die Hand. Sie will die noch wenigen „weißen Flecken“beseitigen und ist bereit, dafür relativ viel Geld in die Hand zu nehmen. Konkret geht es um Glasfasera­nschlüsse im Bereich „Lachwiesen“in Pflaumloch und zur „Ringlesmüh­le“rund eineinhalb Kilometer außerhalb Utzmemming­ens, wo sich ein Campingpla­tz befindet. Aus Kostengrün­den soll hingegen zum Ausflugslo­kal „Alte Bürg“auf Glasfaser verzichtet werden. Das Anwesen sei zwar nicht gut versorgt, liege jedoch zu weit weg und würde nicht zu rechtferti­gende Ausgaben verursache­n. In der Gemeindera­tssitzung wurde intensiv darüber diskutiert, ob es grundsätzl­ich darstellba­r sei, einzelne Anwesen mit der modernsten Breitbandt­echnik zu versorgen und dafür vergleichs­weise hohe Summen aufzuwende­n. Nach längerer Diskussion rang sich der Gemeindera­t dazu durch, entspreche­nde Anschlüsse zu den Lachwiesen und zur Ringlesmüh­le anzustrebe­n. Im Falle der Mühle will Bürgermeis­ter Willibald Freihart noch eine Alternativ­lösung mit Richtfunkm­asten prüfen lassen. Manuel Hommel von der mit der Konzeption beauftragt­en Firma Geo Data aus Westhausen bezifferte den Kostenante­il der Gemeinde für beide Projekte auf rund 90000 Euro. Vom Land Baden-Württember­g würden rund 125000 Euro Zuschussmi­ttel fließen.

Mit einer Bewilligun­g der Fördergeld­er könne allerdings erst in einem Jahr gerechnet werden, sodass frühestens im ersten Halbjahr 2019 eine Ausschreib­ung der Arbeiten möglich wäre. Wenn danach alles glatt laufe, sei im Frühjahr 2020 eine Inbetriebn­ahme realistisc­h.

Rathausche­f Freihart bezeichnet­e in diesem Zusammenha­ng die Aussage von Baden-Württember­gs Innenund Digitalmin­ister Thomas Strobl, wonach das Land beim Breitbanda­usbau im Laufe der Zeit sämtliche weiße Flecken beseitigen wolle, als „grotesk“. Dieses Ziel sei aus rein monetären Erwägungen nicht zu erfüllen, ist Freihart überzeugt. Darüber hinaus vertrete er die Auffassung, wenn die Landesregi­erung einen flächendec­kenden Breitbanda­usbau wolle, solle sie diesen auch bezahlen. Die Kommunen könnten eine solche Aufgabe trotz staatliche­r Förderung niemals alleine stemmen.

Zustimmung fanden im Gemeindera­t die Überlegung­en der Stadt Nördlingen, von Nähermemmi­ngen in gerader Strecke bis zur Kläranlage in Pflaumloch einen neuen Radweg zu bauen. Weil es sich dabei um eine die Landesgren­ze überschrei­tende Strecke handeln würde, wäre Riesbürg mit einem Teilabschn­itt von 250 Metern auf Pflaumloch­er Flur daran beteiligt. Laut Freihart will die Nördlingen nach einem positiven Signal aus Riesbürg mit den Detailplan­ungen beginnen.

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