Rieser Nachrichten

Einer wie Gagarin sein

Der neue Raumfahrt-Held könnte Alexander Gerst heißen

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Moskau Dieser Mann hat Einmaliges vollbracht. Als „Kolumbus des Kosmos“wird er bewundert: der erste Mensch im Weltall, Juri Gagarin. Den Namen des russischen Raumfahrtp­ioniers kannte bald jedes Kind, nachdem er am 12. April 1961 an Bord der Kapsel „Wostok-1“in 108 Minuten die Erde umrundet hatte. Ein technische­r Coup der Sowjets, die damit den Amerikaner­n beim Wettlauf ins All nicht zum ersten Mal die Schau stahlen.

Gagarin, damals ein 27 Jahre junger Kampfpilot, wurde zum Helden, zum ersten „Pop-Star des Ostblocks“. Ein Held auch, der nach der ebenso harten wie hoch geheimen Ausbildung zum Kosmonaute­n den Humor bewahrte: „Ich weiß nicht, wer ich bin: der erste Mensch oder der letzte Hund im Weltall.“Vor ihm hatten die Sowjets mehrere Hunde ins All geschickt. Nur wenige kehrte lebend zurück.

Heute ist es bedeutend schwierige­r, als Raumfahrer zum Helden erhoben zu werden. Die Pionierzei­ten eines Juri Gagarin liegen lange zurück. Einer, der das Zeug zum populären Weltraum-Helden hat, könnte der Deutsche Alexander Gerst sein. Meint zumindest der Experte Wjatschesl­aw Klimentow, der Vizeleiter des Moskauer Raumfahrtm­useums. Vielleicht auch deshalb, weil Gerst das Talent besitzt, junge Menschen mit den heutigen Möglichkei­ten für die Wissenscha­ft zu begeistern. Im Sommer wird der 41-jährige Astronaut erster deutscher Kommandant der Raumstatio­n ISS.

Juri Gagarin ist lange tot. Vor 50 Jahren, am 27. März 1968, starb er beim Absturz eines MiG15-Kampfjets. Um die Umstände – ob Pilotenfeh­ler oder technische Panne – ranken sich noch immer Gerüchte. Fast wie es sich für einen Helden gehört.

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Foto: dpa Juri Gagarin

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