Israel gibt Angriff auf syrischen Reaktor zu
Warum die Attacke von 2007 als Warnung an den Iran gilt
Israel hat sich erstmals offiziell zum Angriff seiner Luftwaffe auf einen mutmaßlichen syrischen Atomreaktor im Jahr 2007 bekannt. Die israelische Armee teilte mit, Kampfjets hätten damals „einen Kernreaktor zerstört, der in Syrien gebaut wurde“. Zuvor war eine Nachrichtensperre zu Details des Angriffs aufgehoben worden.
Das Militär veröffentlichte Bilder und Videos von der Attacke. Vier israelische Kampfflugzeuge hätten in der Nacht vom 5. auf den 6. September 2007 einen weit fortgeschrittenen Reaktor in Dair as-Saur 450 Kilometer nördlich von Damaskus zerstört, teilte die Armee mit. Der israelische Journalist und Geheimdienst-Kenner Ronen Bergman sagte, die Veröffentlichung zu diesem Zeitpunkt könne durchaus als Warnung an den Iran und seine Verbündeten gewertet werden. „Wenn Israel alleingelassen wird, reagiert es extrem.“Israel habe 2007 vergeblich versucht, die USA davon zu überzeugen, dass die Supermacht den Angriff in Syrien selbst fliegen solle. Heute sei es so, dass die Vereinigten Staaten Israel nicht dabei hälfen, Druck auf Russland auszuüben, damit Russland wiederum den Iran daran hindere, seine Militärpräsenz in Syrien auszubauen. „Dies sieht Israel heute als seine größte strategische Bedrohung“, sagte Bergman.
Der syrische Reaktor soll damals heimlich mithilfe Nordkoreas gebaut worden sein. Syrien hatte stets bestritten, dass es sich bei dem Gebäude in der ostsyrischen Wüste um einen im Bau befindlichen Reaktor zur Herstellung von Plutonium handelte. Arye Shalicar, Berater des israelischen Geheimdienstministers Israel Katz, sagte nun, Israel habe damals einen hochgefährlichen Reaktor zerstört. „Nicht vorstellbar, wo wir uns heute befinden würden, wenn schiitische oder sunnitische Fundamentalisten nukleare Waffen in ihren Besitz bekommen hätten in Syrien“, sagte Shalicar. Auch Generalstabschef Gadi Eisenkot sagte, die Botschaft des Angriffs von 2007 sei, dass Israel es niemandem erlauben werde, die Fähigkeit zu erlangen, seine Existenz zu bedrohen.