Erstaufnahme in Donauwörth wird geschlossen
Jetzt ist es amtlich: Zum 31. Dezember 2019 wird die Asylbewerber-Unterkunft auf dem Gelände der einstigen Delp-Kaserne aufgelöst. Ein neuer Standort im Allgäu entsteht
Donauwörth Versprochen war der Stichtag längst. Immerhin geht es ja auch um die schon weit gediehenen Pläne der Stadt Donauwörth, das ehemalige Kasernen-Areal komplett umzugestalten und umfangreich für Wohnbau zu nutzen. Doch jetzt ist es auch amtlich: Zum 31. Dezember 2019 wird die Erstaufnahme auf dem Schellenberg geschlossen und neu in Kempten eingerichtet. An diesen Plänen haben CSU-Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler, Landrat Stefan Rößle und Oberbürgermeister Armin Neudert hartnäckig und letztlich auch mit dem gewünschten Ergebnis gearbeitet.
Wie Neudert im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte, hat SozialStaatssekretär Johannes Hintersberger den Politikern aus dem DonauRies-Kreis den Zeitpunkt 31. Dezember 2019 jetzt fest zugesagt. Doch mehr noch: In einer gemeinsa- Presseerklärung bestätigen Fackler, Rößle und Neudert nicht nur das Ende der Donauwörther Erstaufnahme, sondern auch „einen weiteren wesentlichen Erfolg“. Demnach wird die ErstaufnahmeEinrichtung ersatzlos gestrichen. Stefan Rößle: „Staatssekretär Hintersberger hat uns zugesagt – auch schriftlich fixiert –, dass es im Anschluss keine Erstaufnahmeeinrichtung mehr in unserem Landkreis geben wird – auch nicht an anderer Stelle.“Der neue Standort soll eben stattdessen in Kempten sein.
Die Vereinbarung sieht für den Donau-Ries-Kreis eine andere Lösung vor: Es sollen 500 Plätze in dezentralen Unterkünften belegt werden. Vorzugsweise geht es dabei um anerkannte Flüchtlinge und um Asylbewerber in Gemeinschaftsunterkünften.
Oberbürgermeister Neudert erklärt im Hinblick auf die Unruhen vor allem in den vergangenen Ta- gen: „Es ist der Charakter einer Erstaufnahmeeinrichtung mit vielen Hundert untergebrachten Menschen, der uns Schwierigkeiten insbesondere auch in weiten Teilen des Stadtgebiets macht. Diese Situation wird eine andere sein, wenn künftig Menschen bei uns untergebracht sind, deren Asylantrag bereits bewilligt ist, bei denen also Integration nachhaltig ansetzen kann, sowie Menschen in kleineren Einheiten – ohne vergleichbare Probleme.“
Laut Pressemitteilung wird der Landkreis die konkreten Projekte mit dem Sozialministerium abstimmen. Landrat Stefan Rößle, der die Verteilung auf mehrere Standorte im Kreis anstrebt, betont, dass damit jetzt Klarheit bestehe, welche Kapazitäten zu schaffen seien: „Wir können nun zielgenau ansetzen. Anstelle der Erstaufnahmeeinrichtung mit 1000 Plätzen an einem Ort schaffen wir 500 Plätze für anerkannte Flüchtlinge und Asylbewermen ber in Gemeinschaftsunterkünften an mehreren Orten.“
Exakter Zeitpunkt des Endes der Donauwörther Erstaufnahme steht bei den übergeordneten Behörden noch nicht fest. Voraussetzung ist laut Presseerklärung, „dass der Übergang nach Kempten nahtlos erfolgen kann.“Laut Staatssekretär Hintersberger kann es sich, wenn überhaupt, nur um eine Verzögerung von wenigen Monaten handeln. Landrat und Oberbürgermeister signalisieren hier Flexibilität.
Stefan Rößle, Armin Neudert und Wolfgang Fackler betonen, dass alle Gespräche und Verhandlungen über das Ende der Donauwörther Erstaufnahme „intensiv und mit einem zeitlich langen Atem zu führen waren“. Umso erfreuter sind sie über das Ergebnis. „Eine Erstaufnahme dieser Art und Größe passt nicht zu einer vergleichsweise kleinen Stadt wie der unseren“, so lautet ihr übereinstimmendes Fazit.