Schulen auf dem Land erhalten
Die Probleme der Deininger Grund- und Mittelschule stehen stellvertretend für viele andere Bildungseinrichtungen in kleineren Gemeinden. Kommunen müssen immer mehr Geld für die in die Jahre gekommenen Gebäude in die Hand nehmen und, wie im Beispiel Deiningen, beim Brandschutz nachrüsten. Gleichzeitig sinken die Schülerzahlen vielerorts und lassen Verantwortliche zweifeln, ob sich hohe Investitionen überhaupt noch lohnen. Dabei sollte klar sein: Wer eine Schule halten kann, sollte dies dringend tun.
Wie soll eine Gemeinde für junge Familien attraktiv erscheinen, wenn es in der Umgebung keine (modernen) Schulen mehr gibt? Für die meisten Eltern ist dies neben einem Kindergarten ein entscheidendes Kriterium, wenn sie sich nach einem Bauplatz umschauen. In eine Schule zu investieren, bedeutet also auch Werbung für neue Mitbürger zu machen.
Dass der Aufwand, den der Betrieb einer Schule mit sich bringt, viele Kommunen abschreckt, ist nachvollziehbar. Immer neue Bestimmungen und Richtlinien erschweren die Verwaltung. Hier sind die Behörden gefragt, die kleinen Gemeinden zu entlasten und bei Problemen beratend zu unterstützen, anstatt diese mit zusätzlichen Auflagen zu überfordern.
Wenn selbst ein Milliardenprojekt wie der Berliner Flughafen, hinter dem zahlreiche Experten stehen, an Brandschutzbestimmungen zu scheitern droht, wie soll dann der Bürgermeister einer kleinen Gemeinde den Überblick behalten?