Bezahlbaren Wohnraum schaffen
Döderlein-Gelände: Was die Grünen jetzt fordern
Nördlingen Die Fraktion Grüne/ Frauenliste im Nördlinger Stadtrat fordert, dass auf dem DöderleinGelände preisgünstige Wohnungen gebaut werden. Konkret solle ein sogenannter Drittelmix zum Tragen kommen, heißt es in einer Pressemitteilung. Der habe sich bereits in anderen Städten bewährt, so Andrea Eireiner: „Wir streben an, dass im privaten Wohnungsbau ein Drittel mit Sozialwohnungen, ein Drittel als frei finanzierte Mietwohnungen mit definierter Mietobergrenze entstehen und ein weiteres Drittel als Eigentumswohnungen in den Verkauf gehen.“Die Fraktion habe einen entsprechenden Antrag gestellt, der demnächst im Stadtrat besprochen werden solle. Fraktionsvorsitzender Wolfgang Goschenhofer sagt: „Bei mehr als 10000 Quadratmeter Wohnfläche am Döderleingelände würden wir wesentlich zu bezahlbarem Wohnen für alle beitragen. Bei diesem umfangreichen Bauprojekt haben wir es in der Hand: Diese einmalige Chance müssen wir als Stadträte ergreifen, um den überhitzten Wohnungsmarkt erheblich abzukühlen.“
Nördlingen sei eine wachsende Stadt mit einem Zuwachs in den vergangenen Jahren von über 1000 auf mehr als 20 000 Einwohner, so die Pressemitteilung der Fraktion weiter. Ihr wirtschaftlicher Erfolg und ihr guter Ruf als lebenswerte Stadt sorgten für einen steten Zugewinn neuer Bewohner. Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass sich die Hoffnung auf ein gutes Leben in der Stadt auch in Zukunft erfüllen könne, sei bezahlbarer Wohnraum.
„Der Wohnungsmarkt boomt auch in Nördlingen: Ein Höchststand an Neubauten und Sanierungen ist zu verzeichnen. Die Immobilienbranche hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass die Situation so ist, wie sie ist, etwa indem sie beim Verkauf von Wohnungen sehr hohe Preise verlangt hat“, so Goschenhofer. „Wohnungsknappheit, steigende Bodenpreise und Mieten sind allerdings kein Nördlinger Phänomen.“Sonja Kuban: „Zwar wurde auch auf unsere Initiative hin ein Projekt des sozialen Wohnungsbaus mit über drei Millionen Euro am ehemaligen BayWa-Gelände auf den Weg gebracht. Der Bau dieser Wohnungen setzt ein Zeichen, er wird jedoch leider den Wohnungsmarkt nicht groß verändern.“
Die Stadtratsfraktion will aufzeigen, dass jedoch die Stadt Nördlingen mehr Möglichkeiten hat, den teilweise erheblichen Steigerungen zu begegnen. So gilt in München als Instrument die „Sozialgerechte Bodennutzung“. Sie existiert auf privaten Flächen, für die das Planungsreferat neues Baurecht erteilt, ist seit 1994 in Gebrauch und schreibt vor, dass neben frei finanzierten Wohnungen auch 30 Prozent öffentlich geförderte Wohnungen entstehen.