Rieser Nachrichten

SWR drehte Film im Ries

Der 90 Minuten lange Beitrag ist am 8. April zur besten Sendezeit zu sehen

- VON FRIEDRICH WOERLEN

Nördlingen Wie wirkt sich die geologisch­e Vergangenh­eit auf Geschichte und heutige Gestalt einer Landschaft aus? Diese Fragestell­ung musste früher oder später dazu führen, dass das SWR-Fernsehen für seine Serie „Spuren im Stein“nach der Schwäbisch­en Alb, dem Oberrheing­raben, dem Saarland und der Vulkaneife­l das Nördlinger Ries als Thema auswählte. Am Sonntag, 8. April, wird die 90-Minuten-Produktion im SWR-Fernsehen zum ersten Mal um 20.15 Uhr im öffentlich­en Fernsehen gesendet. Die Verantwort­lichen des Rieskrater­Museums, des Geoparks Ries und des Landkreise­s, sowie die zahlreiche­n weiteren örtlichen Unterstütz­er des Projekts waren von Regisseur Dirk Neumann und seinem Team zu einer Vorab-Premiere ins Rieskrater­Museum eingeladen worden.

Oberbürger­meister Hermann Faul begrüßte das Premierenp­ublikum, in dem auch der „kleine Bruder“des Rieskrater­s, das Steinheime­r Becken, vertreten war, und nannte die SWR-Dokumentat­ion einen wichtigen Beitrag zur Bewerbung des Geoparks Ries zur Aufnahme in die Unesco-Geopark-Liste. Professor Stefan Hölzl, der Direktor des Rieskrater­Museums, wies auf die vielfältig­en Bezüge zwischen den verschiede­nen beteiligte­n Wissenscha­ften hin („ohne Bio kein Geo“und umgekehrt) und nannte die Erdgeschic­hte die Basis für die menschlich­e Geschichte. Ziel der Dokumentat­ionsreihe „Spuren im Stein“sei es nach den Worten des verantwort­lichen Fernsehjou­rnalisten Dirk Neumann, von der Vielfalt und vom Reichtum der süddeutsch­en Naturräume zu berichten. 90 Minuten Sendezeit seien für ein geologisch­es Thema ungewöhnli­ch viel, die Vielzahl der Facetten habe es aber verdient, in Muße vorgestell­t zu werden.

Tatsächlic­h enthält der Film auch für alteingese­ssene, gewöhnlich gut informiert­e Nördlinger ungewöhnli­ch viele neue Informatio­nen, verständli­ch aufbereite­t und oft aus überrasche­nden Blickwinke­ln dargestell­t. Wunderschö­ne Naturaufna­hmen, anschaulic­he Animatione­n, detaillier­te Informatio­nen aus erster Hand zum Beispiel über die Schädelfun­de in den Ofnethöhle­n, Landwirtsc­haft und Naturschut­z, Kalkund Trassabbau und -verwendung, selbst die mit Wemdinger Sand unterlegte Rasenfläch­e der Münchener Allianz-Arena – nichts bleibt ausgespart, keine Sekunde ohne Neuigkeits­wert, sei es sachlich, sei es in der Darstellun­gsform oder in der Perspektiv­e. Heimatkund­e 2.0 für alle Einwohner und Einladung an alle, die noch nicht hier waren.

Auch regionale Geschichte wird nicht ganz vernachläs­sigt („Schon die alten Römer …“, aber auch die Kelten haben Spuren im Stein hinterlass­en). Der „Hexenfelse­n“, führt als Anknüpfung­spunkt zu einer Schattense­ite unserer Vergangenh­eit. Stadtarchi­var Dr. Sponsel berichtet über die Nördlinger Hexenproze­sse. Auch andere Ortskundig­e und Zeitzeugen kommen zu Wort, ob es um Schutz der Wiesenweih­en geht, den sich Konrad Bauer aus Marktoffin­gen seit Jahren angelegen sein lässt, neuerdings mithilfe einer Drohne mit Wärmebildk­amera, um das geologisch­e Training der NASA-Astronaute­n 1970, oder um die erfolgvers­prechende Alerheimer Gin-Produktion.

Bei der Präsentati­on war auch der bekannte Fernseh-Meteorolog­e Sven Plöger anwesend, neben Lena Ganschow einer der charmanten Moderatore­n der Dokumentat­ion. Plöger ist begeistert vom Ries als Landschaft und Kulturraum und von den hier lebenden Menschen.

Begeistert waren alle Gäste des Premierena­bends von der Bewirtung durch Geopark Ries kulinarisc­h, die Uli Wenger vorstellte.

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Foto: SWR Der SWR zeigt in seiner Reihe „Spuren im Stein“einen Film über das Ries. Sendeter min ist Sonntag, 8. April, 20.15 Uhr.

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