Asyl: Gambier wehren sich gegen Vorwürfe
Flüchtlinge schildern ihre Version der Dinge
Donauwörth Eine Woche ist der Großeinsatz der Polizei in der Erstaufnahme in Donauwörth her, nun melden sich die Asylbewerber aus Gambia zu Wort – und weisen die Anschuldigungen seitens der Polizei und des Innenministeriums zurück.
„Wir, die Geflüchteten von Donauwörth, fordern, dass die Behauptung, wir seien gewalttätig gegenüber der Polizei gewesen, sofort zurückgezogen wird, bis sie verifiziert ist“, heißt es in einer Stellungnahme, die die Asylbewerber in Abstimmung mit dem Bayerischen Flüchtlingsrat verfasst haben. Wie berichtet, hätte ein Gambier abgeschoben werden sollen. Gegen 3.30 Uhr kam die Polizei in die Einrichtung. „Rund 100 Menschen verschiedener Nationalitäten wachten auf und forderten die sofortige Beendigung der Abschiebung“, teilen die Flüchtlinge mit. Dabei seien von ihnen keine Gewalt und kein Widerstand ausgegangen. Man sei lediglich kollektiv auf den Flur getreten. Daraufhin brachen die Beamten die Maßnahme ab, kamen aber am Nachmittag mit Unterstützung zurück. Laut den Asylbewerbern kamen mehr als 200 Gesetzeshüter – „bewaffnet mit Pistolen, Tränengas, Schlagstöcken, Hunden, Pfefferspray und so weiter“. Die Beamten hätten die Bewohner in deren Zimmer gesperrt und den Haupteingang verriegelt. „Sie warfen Tränengas, das Leute dazu brachte, in Ohnmacht zu fallen. Einige Leute versuchten daraufhin, durch die Fenster zu springen, um sich aus dem Tränengas zu retten“, so die Gambier.
Trotz des „legalen Protests“am Morgen seien die Namen der Aktivisten aufgelistet worden, die dann am Nachmittag zum Teil abgeführt wurden. „Dieser Einsatz ist eine Kriminalisierungs- und Einschüchterungstaktik seitens der Polizei gegenüber aktiven geflüchteten Menschen, die für ihre grundlegenden Menschenrechte kämpfen.“
Die Asylbewerber fordern eine Anerkennung oder, dass sie Deutschland im Falle eines negativen Bescheids verlassen dürfen. „Die deutsche Bürokratie verhindert eine Ausreise und hält Menschen mehrere Jahre in der erzwungenen Untätigkeit mittels Arbeitsverboten sowie Ausbildungsverboten gefangen.“