Brand trifft Lohnunternehmer schwer
Der Besitzer des Gebäudes bei Büttelbronn kommt aus dem Ries – und ist nicht zum ersten Mal von einem solchen Ereignis betroffen. Feuerwehr in Mittelfranken dankt nordschwäbischen Kameraden
Der doppelte Großbrand auf einem Betriebsgelände an der B 2 nahe Büttelbronn bleibt weiter mysteriös – und bekommt einen neuen, kaum fassbaren Aspekt: Bei dem Besitzer des Anwesens handelt es sich um einen landwirtschaftlichen Lohnunternehmer aus dem Ries. Der ist bereits das dritte Mal von einem Ereignis dieser Art betroffen.
Derweil haben die Ermittler nach wie vor keine Erkenntnisse darüber, warum am Wochenende gleich zweimal auf einem Betriebsgelände an der B 2 bei Büttelbronn das Feuer ausgebrochen ist. Dies teilt das Polizeipräsidium Mittelfranken auf Anfrage unserer Zeitung mit. Es gebe keine Neuigkeiten bezüglich der Ursache, sagte ein Sprecher.
Was ungewöhnlich ist und sowohl die Polizei als auch die Feuerwehr vor Rätsel stellt: Die eine Hälfte des am Mauthaus wurde in der Nacht auf Sonntag ein Raub der Flammen. Bei widrigsten Verhältnissen – es herrschte Frost und es schneite zeitweise heftig – löschten die Einsatzkräfte aus den Landkreisen Weißenburg-Gunzenhausen und Donau-Ries den Brand. Um etwa 13 Uhr zogen die letzten Kräfte ab. Zuvor hatten sie nochmals die Halle inspiziert und nichts mehr festgestellt. Nur ein paar Stunden später – gegen 16 Uhr – brannte es im anderen Teil des L-förmigen Komplexes lichterloh.
Damit erhöhte sich auch der Schaden gewaltig. Nach Informationen unserer Zeitung standen in diesem Bereich unter anderem drei Mähdrescher (Neupreis: fast 500 000 Euro pro Stück), ein großer Traktor und ein Radlader.
Das Gebäude war bis zum Donnerstag für die Polizei noch immer nicht zugänglich. Zunächst einmal muss wegen Einsturzgefahr das Dach abgetragen werden. Erst dann können Gutachter in dem zerstörten Gebäude auf Spurensuche gehen. In dem Komplex standen nicht nur die landwirtschaftlichen Fahrzeuge, sondern es lagerten dort auch zahlreiche Maschinen, Gerätschaften und Materialien. Zudem hatte sich ein Fuhrunternehmer aus dem Donau-Ries-Kreis eingemietet. Am schlimmsten traf es den landwirtschaftlichen Lohnunternehmer, der vor etwa einem Jahr die Immobilie an der Bundesstraße erworben hat.
Eine Maschinenhalle der Firma brannte im Juni 2009 in Fessenheim im Ries nieder. Der Schaden wurde damals auf rund zwei Millionen Euro beziffert. Die Kripo ging von Brandstiftung aus. In jener Zeit brannten im Ries weitere MaschiHallenkomplexes nenhallen und Schuppen: nahe Deiningen, Alerheim, Gosheim, Rudelstetten und Wemding, 2012 zudem in Lerchenbühl (Gemeinde Megesheim). Die unheimliche Serie ließ sich nicht klären. Niemandem waren die Taten nachzuweisen.
Zum Jahreswechsel 2010/11 folgte das nächste Feuer: Dieses Mal brannte eine Lagerhalle auf dem BayWa-Gelände an der Adamstraße in Nördlingen. Dort hatte der Lohnunternehmer Erntemaschinen untergestellt. Der Schaden betrug – so die ersten Schätzungen – einige hunderttausend Euro. Auch dieser Fall blieb ungeklärt. Es gab lediglich gewisse Anhaltspunkte, dass der Brand durch Feuerwerkskörper ausgelöst worden sein könnte.
Der Schaden der beiden Brände am vorigen Wochenende erreicht nach Angaben der Polizei wohl ebenfalls einen Millionenbetrag.
Die Löscharbeiten dauerten bis zum späten Dienstagvormittag an, berichtet Manfred Zolnhofer, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Büttelbronn. Zuletzt seien neben den Büttelbronnern auch die Kameraden aus Rehlingen und Langenaltheim vor Ort gewesen.
Bekanntlich waren auch zahlreiche Kräfte aus dem Donau-RiesKreis im Einsatz: die Feuerwehren aus Monheim, Wittesheim, Warching, Rehau, Weilheim und Wemding sowie die Johanniter und das THW aus Donauwörth.
Führenden Feuerwehrleuten zufolge dürfte die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte über die Bezirksgrenze hinweg in dieser Form bislang einmalig gewesen sein. Der Büttelbronner Kommandant bedankt sich ausdrücklich bei den Helfern aus dem Donau-Ries-Kreis: „Das hat super funktioniert.“Das Ausmaß der Brände und die äußeren Bedingungen hätten die Einsatzkräfte vor enorme Herausforderungen gestellt.
Unheimliche Serie bis heute ungeklärt