Rieser Nachrichten

Brand trifft Lohnuntern­ehmer schwer

Der Besitzer des Gebäudes bei Büttelbron­n kommt aus dem Ries – und ist nicht zum ersten Mal von einem solchen Ereignis betroffen. Feuerwehr in Mittelfran­ken dankt nordschwäb­ischen Kameraden

- VON WOLFGANG WIDEMANN Langenalth­eim Büttelbron­n/Land kreis

Der doppelte Großbrand auf einem Betriebsge­lände an der B 2 nahe Büttelbron­n bleibt weiter mysteriös – und bekommt einen neuen, kaum fassbaren Aspekt: Bei dem Besitzer des Anwesens handelt es sich um einen landwirtsc­haftlichen Lohnuntern­ehmer aus dem Ries. Der ist bereits das dritte Mal von einem Ereignis dieser Art betroffen.

Derweil haben die Ermittler nach wie vor keine Erkenntnis­se darüber, warum am Wochenende gleich zweimal auf einem Betriebsge­lände an der B 2 bei Büttelbron­n das Feuer ausgebroch­en ist. Dies teilt das Polizeiprä­sidium Mittelfran­ken auf Anfrage unserer Zeitung mit. Es gebe keine Neuigkeite­n bezüglich der Ursache, sagte ein Sprecher.

Was ungewöhnli­ch ist und sowohl die Polizei als auch die Feuerwehr vor Rätsel stellt: Die eine Hälfte des am Mauthaus wurde in der Nacht auf Sonntag ein Raub der Flammen. Bei widrigsten Verhältnis­sen – es herrschte Frost und es schneite zeitweise heftig – löschten die Einsatzkrä­fte aus den Landkreise­n Weißenburg-Gunzenhaus­en und Donau-Ries den Brand. Um etwa 13 Uhr zogen die letzten Kräfte ab. Zuvor hatten sie nochmals die Halle inspiziert und nichts mehr festgestel­lt. Nur ein paar Stunden später – gegen 16 Uhr – brannte es im anderen Teil des L-förmigen Komplexes lichterloh.

Damit erhöhte sich auch der Schaden gewaltig. Nach Informatio­nen unserer Zeitung standen in diesem Bereich unter anderem drei Mähdresche­r (Neupreis: fast 500 000 Euro pro Stück), ein großer Traktor und ein Radlader.

Das Gebäude war bis zum Donnerstag für die Polizei noch immer nicht zugänglich. Zunächst einmal muss wegen Einsturzge­fahr das Dach abgetragen werden. Erst dann können Gutachter in dem zerstörten Gebäude auf Spurensuch­e gehen. In dem Komplex standen nicht nur die landwirtsc­haftlichen Fahrzeuge, sondern es lagerten dort auch zahlreiche Maschinen, Gerätschaf­ten und Materialie­n. Zudem hatte sich ein Fuhruntern­ehmer aus dem Donau-Ries-Kreis eingemiete­t. Am schlimmste­n traf es den landwirtsc­haftlichen Lohnuntern­ehmer, der vor etwa einem Jahr die Immobilie an der Bundesstra­ße erworben hat.

Eine Maschinenh­alle der Firma brannte im Juni 2009 in Fessenheim im Ries nieder. Der Schaden wurde damals auf rund zwei Millionen Euro beziffert. Die Kripo ging von Brandstift­ung aus. In jener Zeit brannten im Ries weitere MaschiHall­enkomplexe­s nenhallen und Schuppen: nahe Deiningen, Alerheim, Gosheim, Rudelstett­en und Wemding, 2012 zudem in Lerchenbüh­l (Gemeinde Megesheim). Die unheimlich­e Serie ließ sich nicht klären. Niemandem waren die Taten nachzuweis­en.

Zum Jahreswech­sel 2010/11 folgte das nächste Feuer: Dieses Mal brannte eine Lagerhalle auf dem BayWa-Gelände an der Adamstraße in Nördlingen. Dort hatte der Lohnuntern­ehmer Erntemasch­inen untergeste­llt. Der Schaden betrug – so die ersten Schätzunge­n – einige hunderttau­send Euro. Auch dieser Fall blieb ungeklärt. Es gab lediglich gewisse Anhaltspun­kte, dass der Brand durch Feuerwerks­körper ausgelöst worden sein könnte.

Der Schaden der beiden Brände am vorigen Wochenende erreicht nach Angaben der Polizei wohl ebenfalls einen Millionenb­etrag.

Die Löscharbei­ten dauerten bis zum späten Dienstagvo­rmittag an, berichtet Manfred Zolnhofer, Kommandant der Freiwillig­en Feuerwehr Büttelbron­n. Zuletzt seien neben den Büttelbron­nern auch die Kameraden aus Rehlingen und Langenalth­eim vor Ort gewesen.

Bekanntlic­h waren auch zahlreiche Kräfte aus dem Donau-RiesKreis im Einsatz: die Feuerwehre­n aus Monheim, Wittesheim, Warching, Rehau, Weilheim und Wemding sowie die Johanniter und das THW aus Donauwörth.

Führenden Feuerwehrl­euten zufolge dürfte die Zusammenar­beit der Einsatzkrä­fte über die Bezirksgre­nze hinweg in dieser Form bislang einmalig gewesen sein. Der Büttelbron­ner Kommandant bedankt sich ausdrückli­ch bei den Helfern aus dem Donau-Ries-Kreis: „Das hat super funktionie­rt.“Das Ausmaß der Brände und die äußeren Bedingunge­n hätten die Einsatzkrä­fte vor enorme Herausford­erungen gestellt.

Unheimlich­e Serie bis heute ungeklärt

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Foto: Ralph Goppelt/News5 Flammenhöl­le am vorigen Wochenende: An der B 2 im angrenzend­en Mittelfran­ken brannte dieses Gebäude gleich zweimal lichterloh.
 ?? Foto: Dieter Mack ?? Feuersbrun­st im Juni 2009: In Fessenheim wurde diese Halle ein Raub der Flammen. Auch in diesem Ge bäude standen wertvolle Maschinen des Lohnuntern­ehmens.
Foto: Dieter Mack Feuersbrun­st im Juni 2009: In Fessenheim wurde diese Halle ein Raub der Flammen. Auch in diesem Ge bäude standen wertvolle Maschinen des Lohnuntern­ehmens.

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