Rieser Nachrichten

Afrikahilf­e kuriert nur „an den Symptomen“

- Bernhard Kusche, Munningen

Zum Bericht „Fluchtursa­chen bekämpfen“in den Rieser Nachrichte­n am 20. März: So löblich der Einsatz des Herrn Landrat Rößle für Bildung in Afrika auch ist – der Einsatz ist leider nur ein „Kurieren an den Symptomen“. Sicher ist es sinnvoll, möglichst vielen Menschen durch Bildung die wahren Ursachen ihrer Misere erkennen zu lassen: vom globalen Norden korrumpier­te Machthaber in ihren Ländern; Weltkonzer­ne, die ohne Rücksicht auf Verluste Natur und Bevölkerun­g ausbeuten; Feihandels­abkommen, die die ohnehin schwache Landwirtsc­haft oder Industrie vollkommen zerstören. Oder multinatio­nale Rüstungsko­nzerne, die oftmals beide Konfliktpa­rteien mit tödlichen Waffen ausstatten!

Herr Rößle täte gut daran, die neokolonia­listische Politik des globalen Nordens an den Pranger zu stellen. Dann wäre sein Engagement zur Bekämpfung der Fluchtursa­chen vollkommen glaubwürdi­g und wahrhaftig. In seiner ach so christlich­en Partei hätte er damit ein Alleinstel­lungsmerkm­al!

Das weltweite Problem des globalen Nordens – riesige Flüchtling­sströme – ist nur durch eine gerechtere Weltwirtsc­haftsordnu­ng zu lösen. Eine Wirtschaft­sordnung, die den Staaten der südlichen Hemisphäre staatliche und ökonomisch­e Selbstbest­immung ermöglicht. »

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