Das Brisanteste kam zum Schluss
Deininger Schule war Thema der Diskussion in Holzkirchen
Holzkirchen Die Bürgerversammlung von Holzkirchen war fast vorbei, Gerhard Beck hatte das Schlusswort im Namen des Gemeinderates schon gesprochen. Da meldete sich noch ein kritischer Zuhörer zu Wort: Die drohende Schließung der Deininger Schule gehe durch die Presse, und hier falle kein Wort davon?
Holzkirchen gehört als Teil von Wechingen mit zum Schulverband Deiningen. Was es zu sagen gebe, sei in den Rieser Nachrichten gestanden, so Bürgermeister Klaus Schmidt; er schilderte das Problem aber aus Sicht der Gemeinden: Durch Nachforderungen des Landratsamts musste der laufende Umbau der Schule bis zur Klärung der Fördersituation eingestellt werden, was zum Verzug bei gesetzten Fristen führte, weswegen „eigentlich“zum 1. Januar der Schulbetrieb hätte eingestellt werden müssen.
Doch dies wollte niemand ernsthaft. Konkret werde derzeit ein Brandschutzkonzept von einer externen Firma erstellt, der Schulbertrieb sei von den Schülerzahlen her für die nächsten zwei bis drei Jahre gesichert und werde nicht eingestellt. Auch die Montessori-Schule werde mindestens in den nächsten zwei bis drei Jahren unverändert weiter betrieben.
Von Interesse war auch das Thema Baugebiete. Ob das Gelände neben dem Gewerbegebiet Im Priel in Holzkirchen der Gemeinde gehöre und dort auch Wohnungsbau denkbar sei, zumal es als Mischgebiet ausgewiesen sei, wollte jemand wissen. Ja, das Gelände gehöre der Gemeinde, sei derzeit an einen Landwirt verpachtet und wenn sich künftige Interessenten verbindlich melden, könnte man den Bau von bis zu zehn Wohnhäusern in Erwägung ziehen. Eine weitere Frage zielte auf die konkreten Gesamtkosten der Leichenhalle Wechingen. Die Halle selbst koste 260000 Euro, der Umgriff mit Parkplatz, Gehwegen und einer neuen Mauer noch einmal so viel. Bürgermeister Schmidt wies darauf hin, dass man bei einem derartigen Bauprojekt generell 20 Prozent Nebenkosten unter anderem für die Planung oder Gutachten einkalkulieren müsse.
Eröffnet hatte der Bürgermeister die Versammlung mit dem Überblick zu Gemeindedaten und zum abgelaufenen Haushaltsjahr. Geplante Investitionen der Gesamtgemeinde für 2018 seien die zweite Rate des Grunderwerbs für Gewerbegebiete mit 215 000 Euro, das Baugebiet Am Sulzgraben mit 33 000 Euro, Straßenerschließung in Baugebieten für insgesamt 21 000 Euro, der Neubau eines Gehwegs im Gebiet Römerweg und Im Priel für 25 000 Euro. Für die Gehwege der Ortsdurchfahrt Wechingen auf der DON 5 werden 120 000 Euro eingerechnet; für Planungskosten der Ortsdurchfahrt Fessenheim auf der Staatsstraße 2213 15000 Euro. Zur Sanierung der St. Moritz-Straße sind 20000 Euro angesetzt, für die des dortigen Kanals 50000 Euro. In die Straßenbeleuchtung allgemein fließen 40000 Euro. Die Sanierung von Wirtschaftswegen wird 120 000 Euro kosten, das Gemeindehaus Fessenheim 48 000, für die Restzahlung der Leichenhalle Wechingen mit Umgriff sind 45000 Euro fällig; die Einweihung findet am Pfingstsonntag statt. In die Breitbanderschließung fließen heuer 160000 Euro. „Alles ohne einen Cent Neuverschuldung“, fügte der Bürgermeister hinzu. Das Nachbarschaftshilfe-Projekt „Helfende Hände Mittleres Ries“zusammen mit Deiningen und Alerheim sei nach Unstimmigkeiten mit dem Finanzamt Nördlingen wieder am Laufen.
Für das gemeinsame Förderprogramm zur Schließung von Baulücken plane Wechingen heuer 10000 Euro ein. Das Vorhaben eines gemeinsamen Bauhofes komme im Augenblick weniger voran, man habe aber gemeinsam mit Alerheim einen neuen Bauhof-Mitarbeiter eingestellt.