Große Rastplätze für Fernfahrer
Das Staatliche Bauamt muss seine Pläne ändern und hat jetzt zwei Grundstücke an der B 2 zwischen Donauwörth und Gersthofen im Auge. Weitere Nothaltebuchten geplant
Landkreis Tausende von Lastwagen rollen täglich auf den Bundesstraßen durch die Region. Die Fahrer wollen beziehungsweise müssen auch mal Pause machen. Viele der Frauen und Männer, die eine lange Tour haben, übernachten in ihren Fahrzeugen. Dies wird spätestens in der Dämmerung deutlich, wenn sich die Parkplätze an B 2, B 16 und B 25 füllen. Schon lange ist bekannt, dass die Stellplätze nicht mehr ausreichen – und der Bedarf noch weiter zunimmt. Darauf will das Staatliche Bauamt Augsburg nun reagieren. An der B2 zwischen Donauwörth und Gersthofen sollen zwei größere Lkw-Rastplätze mit WC-Anlagen entstehen.
Die Behörde hatte solche Einrichtungen ursprünglich auf dem Schellenberg bei Donauwörth ins Auge gefasst. Vor dem Hintergrund, dass auch viele Menschen, die mit dem Auto reisen, mal auf die Toilette müssen, ließ die Behörde dort auch schon mobile WC-Häuschen aufstellen. Doch das Projekt LkwRastplatz lasse sich im Raum Donauwörth nicht verwirklichen, sagte Stefan Greineder vom Staatlichen Bauamt nun bei einer Veranstaltung in der Großen Kreisstadt. Dort könne kein geeigneter Standort gefunden werden, unter anderem weil man mit Vogelschutz- und mit Überschwemmungsgebieten in Konflikt geraten würde.
Deshalb habe man nach Alternativen Ausschau gehalten – und diese im Landkreis Augsburg gefunden. Demnach zeichnet sich Folgendes ab: In Fahrtrichtung Augsburg könnte zwischen den Anschlussstellen Mertingen und Nordendorf ein Rastplatz entstehen – und zwar auf einem Grundstück zwischen der Straße und der Bahnlinie. Das Areal könne der Bund von der Deutschen Bahn kaufen. In Fahrtrichtung Donauwörth eigne sich eine Fläche am großen Kreisverkehr neben der B 2 zwischen Langweid und Meitingen. Beide Standorte seien vorteilhaft, lägen sie doch ein Stück weit entfernt von Siedlungen.
Der Behördenvertreter sagte, man gehe auf den beiden Rastplätzen momentan von einem Bedarf von insgesamt 120 Stellplätzen aus. Bis zum Jahr 2030 werde Prognosen zufolge diese Zahl auf 180 steigen.
Greineder kündigte eine weitere Maßnahme im Donau-Ries-Kreis an: Auf den Abschnitten der B 2 und der B25 mit zwei Fahrspuren und mit Zusatzspur sollen insgesamt 23 Nothaltebuchten entstehen. Hubert Schiele von der Straßenmeisterei äußerte diesbezüglich Bedenken: Man stelle immer wieder fest, dass LkwFahrer – notgedrungen – diese Buchten als Parkplätze nutzen. Schiele sieht darin Unfallgefahr. Magnus Kastenhofer, Sachbearbeiter Verkehr der Polizei für den Landkreis, sagte, dieses Problem sei kaum zu lösen. Ein solcher Fahrer könne nachts kaum von dieser Stelle vertrieben werden, müsse er doch die Ruhezeit einhalten. Zudem könne dem Betroffenen wegen der vollen Parkplätze meist auch kein anderer Stellplatz zugewiesen werden. Hartmut Vogt, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Rain, bestätigte das Problem: Auch in der Lechstadt und deren Umgebung seien Lkw-Parkplätze Mangelware.
Zurück zu den kleinen Rastplätzen mit provisorischem WC am Schellenberg. Nachdem der Bereich auf der nördlichen Seite der B2 im vorigen Jahr erneuert worden war, soll, so Stefan Greineder, heuer der Parkplatz auf der südlichen Seite erneuert werden.