Kreuzung: Kein Umbau auf die Schnelle
Überlegungen nach Serie von Unfällen
Alerheim/Donauwörth An der Kreuzung der Staatsstraße zwischen Heroldingen und Fessenheim mit der Verbindung Alerheim – Rudelstetten direkt am Ortsrand von Alerheim wird sich trotz der jüngsten Unfälle so schnell nichts ändern. Dieses Resümee lässt sich nach einem Termin im Donauwörther Landratsamt ziehen. Dort beschäftigten sich Experten mit der Unfallstatistik im Donau-Ries-Kreis.
An der Kreuzung bei Alerheim krachte es heuer schon dreimal recht heftig. Mehrere Personen erlitten Verletzungen. Dies sorgte für Gesprächsstoff (wir berichteten). Die Kreuzung war bis vor zehn Jahren ein Unfallschwerpunkt. Dann schienen ein paar Maßnahmen (Tempo 80 auf Staatsstraße, Stoppstelle, Sichtschutzwand) zu greifen. „Von 2009 bis 2017 war die Kreuzung weitgehend unauffällig“, erklärte nun Magnus Kastenhofer, Sachbearbeiter Verkehr der Polizei für den Landkreis Donau-Ries.
Markus Bettinger von der Polizeiinspektion Nördlingen schaute nach den neuerlichen Unglücken vor Ort nach – und stellte fest, dass nur die wenigsten Verkehrsteilnehmer, die von Alerheim oder Rudelstetten her kommen, am Stoppschild auch tatsächlich anhalten, bevor sie auf die Staatsstraße einbiegen oder diese überqueren. Kastenhofer erlebte Gleiches. Eine Autofahrerin, die er sogleich beanstandete, sagte ihm, sie hätte es gar nicht wahrgenommen, dass ihr Wagen über die Linie gerollt sei. Die Kreuzung jetzt wegen dieser Nachlässigkeiten verstärkt zu überwachen, sei kein probates Mittel, merkten die in Donauwörth anwesenden Polizeibeamten übereinstimmend an.
Stefan Greineder vom Staatlichen Bauamt Augsburg – dieses ist für die Staatsstraße zuständig – war der Ansicht, dass wohl „unglückliche Umstände“für die kleine Unfallserie seit Januar verantwortlich seien: „Jetzt zu sagen, wir bauen die Kreuzung aus, wäre eine Panikreaktion.“Man werde die Situation jedoch weiter beobachten. Ein Kreisverkehr wäre Greineder zufolge an dieser Stelle das falsche Mittel, schon allein wegen der Verkehrsdichte und wegen der daraus resultierenden Lärmbelästigung für die Anwohner.
Versetzte Einfahrten von Alerheim und von Rudelstetten her wären hingegen eine „klassische Lösung“. Der Haken: „Das ging massiv in Privateigentum rein.“Magnus Kastenhofer schlug vor, die weitere Entwicklung abzuwarten. Der Hauptkommissar dachte aber auch weiter. Wollte man die Situation an der Staatsstraße komplett verbessern, müsste man darüber nachdenken, die Einmündung von Rudelstetten her zuzumachen und den Verkehr nur noch über Wörnitzostheim laufen lassen.