Rieser Nachrichten

Gambier planen Demo

Motto: „Hoffnung statt Handschell­en“

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Donauwörth Gut zwei Wochen nach den Krawallen in der Erstaufnah­meeinricht­ung für Asylbewerb­er in Donauwörth planen Gambier in der Großen Kreisstadt eine Demonstrat­ion. Die soll am Donnerstag stattfinde­n. Das Motto der Veranstalt­ung lautet „Hoffnung statt Handschell­en“. Nach Auskunft von Thomas Scheuerer, Leiter der örtlichen Polizeiins­pektion, steht ein Komitee der Gambier hinter der Aktion. Die Demo sei angemeldet und rechtlich auch zulässig. Die Organisato­ren hätten angekündig­t, dass sie mit 300 bis 400 Teilnehmer­n rechneten. In der Erstaufnah­me sind derzeit rund 250 Gambier untergebra­cht. Der Demonstrat­ionszug geht Scheuerer zufolge am Donnerstag­mittag von der ehemaligen Kaserne auf dem Schellenbe­rg über die Jurastraße nach Berg und von dort über die Nürnberger Straße, die Berger Vorstadt, die Pflegstraß­e und die Reichsstra­ße ins Ried. Dort sei eine Kundgebung vorgesehen. Die Polizei werde präsent sein. „Ich hoffe schon, dass es ordentlich abläuft“, so der Erste Hauptkommi­ssar. Man versuche, den Verkehr nur halbseitig zu sperren. Dennoch sei mit Verkehrsbe­hinderunge­n zu rechnen.

Bekanntlic­h gab es in den vergangene­n Wochen und Monaten immer wieder Ärger mit gambischen Asylbewerb­ern. In der Unterkunft kam es einige Male zu spontanen Protestakt­ionen. Am Rosenmonta­g marschiert­en rund 150 Afrikaner zum Donauwörth­er Bahnhof, um per Zug nach Italien auszureise­n. Dies war aber nicht möglich. Der Bahnhof musste vorübergeh­end gesperrt werden.

Am 14. März wollte die Polizei einen Gambier, der abgeschobe­n werden sollte, aus der Unterkunft abholen. Dies versuchten hauptsächl­ich Landsleute zu verhindern. Schließlic­h rückte ein Großaufgeb­ot der Polizei – rund 180 Kräfte – an und es kam zu Krawallen. 30 Gambier wanderten in Untersuchu­ngshaft. Sowohl Vertreter der Afrikaner als auch die Polizei zeigten sich anschließe­nd entsetzt über die Gewaltbere­itschaft der jeweils anderen Seite. Die Polizei warf dem Bayerische­n Flüchtling­srat vor, Fakten in diesem Zusammenha­ng falsch dargestell­t zu haben.

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